Fußball FCR steht vor einer ungewissen Zukunft

Duisburg · Bekanntermaßen ist Duisburg in Sachen Sportsponsoring ein schwieriges Pflaster, wie es soeben auch der Frauenfußball-Bundesligist FCR 2001 Duisburg erlebt, der wegen seiner finanziellen Schwierigkeiten am Montag den Gang zum Amtsgericht antritt, um einen Antrag auf Insolvenz zu stellen (wie berichtet).

Doch im Gegensatz zum damaligen Handball-Bundesligisten OSC Rheinhausen, der während der Saison sogar den Spielbetrieb einstellen musste, geht es diesbezüglich beim FCR erst einmal weiter. Die Mannschaft tritt heute beim DFB-Hallenmasters in Magdeburg an (siehe Vorbericht), und auch zum Beginn der Bundesliga-Rückrunde am 3. Februar wird das Team von Trainerin Petra Hauser bei der SGS Essen aufspielen. So bestätigt es auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in seiner gestrigen Mitteilung. Hier heißt es, dass eine mögliche Insolvenz zunächst keine Auswirkungen auf den Spielbetrieb in der Frauen-Bundesliga haben wird, weder für die schon ausgetragenen noch auf die zu absolvierenden Spiele des FCR. Allerdings bemerkt der DFB, dass der FCR am Saisonende als erster Absteiger feststehen wird, falls der Insolvenzantrag mangels Masse abgelehnt würde.

Rainer Zimmermann, der Medienbeauftragte des FCR, erklärte, dass es nicht allein um die Januar-Gehälter der Spielerinnen gehe, die nicht gezahlt werden können, sondern auch um die der Mitarbeiter, die beim FCR angestellt sind. In Sachen Insolvenzantrag wollte sich Zimmermann nicht weiter äußern. Ein Rechtsvertreter wird am Montag den Antrag beim Amtsgericht Duisburg stellen und dieses entscheidet, ob dem Antrag stattgegeben wird und bestimmt im Bejahungsfall einen Insolvenzverwalter.

Da nun die Juristen erst einmal das Wort haben, wollte der Medienbeauftragte keine weiteren Details aus dem Verein heraus nennen. Dass es aber keinen Zweifel an der Antragstellung einer Insolvenz gegeben habe, bekräftigte Zimmermann mit dem Hinweis auf den Straftatbestand einer Insolvenzverschleppung. Erst einmal wird das Arbeitsamt die Gehälter für die kommenden drei Monate übernehmen. Zimmermann: "In dieser Zeit werden wir alles versuchen, eine Lösung zu finden, damit es beim FCR weitergeht."

Das Thema Insolvenz war bereits im vorigen Sommer schon einmal aktuell. Seinerzeit hatte Vorsitzender Thomas Hückels aber noch optimistisch verkündet, dass die Finanzen des Vereins für die kommenden beiden Jahre gesichert seien.

Betroffenheit über die Entwicklung beim FCR herrschte auch bei der Stadt Duisburg, die schließlich seit vielen Jahren Imagepflege mit der vor kurzem noch so erfolgsverwöhnten Mannschaft betreibt. Sportdezernent Reinhold Spaniel: "So traurig das auch ist, aber die Stadt Duisburg ist nicht in der Lage, einen finanziellen Beitrag zur Rettung des FCR zu leisten. Ideell werden wir tun, was möglich ist, aber mehr ist derzeit nicht möglich." Welche Folgen also die derzeitige Situation auf die Zukunft des FCR haben wird, bleibt abzuwarten, vor allem mit Blick auf einen neuen Lizenzantrag für die erste Bundesliga.

(mac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort