Fußball FCR: "Poppi" trifft aus allen Lagen

Fußball · In der 74. Minute streikte die Anzeigentafel im Homberger PCC-Stadion, die nur für einstellige Ergebnisse ausgelegt ist. Just in diesem Moment hatte Alexandra Popp mit ihrem insgesamt sechsten Treffer das 10:0 (5:0)-Endergebnis für den Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten Herforder SV erzielt.

Die junge Angreiferin, der in der letzten Woche bereits das Siegtor für die deutsche Nationalmannschaft im Rumänien-Spiel gelungen war, ließ gestern Nachmittag die FCR-Rekordtorschützin Inka Grings beinahe vergessen. "Poppi" schoss und traf aus allen Lagen. Sie war in Halbzeit eins für das 2:0 und 3:0 (18., 21.) verantwortlich und drehte nach der Pause noch einmal mächtig auf. Zwischen der 53. und 74. Minute traf sie vier Mal in Folge. Was einem lupenreinen Hattrick entspricht (drei aufeinanderfolgende Treffer in einer Halbzeit), wurde von ihr noch einmal getoppt. Dazu bietet sich eine neue Wortschöpfung, nämlich Quattrick (vier) an.

Für die anderen Treffer dieser außergewöhnlichen Torflut sorgten Simone Laudehr, die in der achten Minute das "Schützenfest" eröffnete, Barbara Müller (27.) und Linda Bresonik (41.) zum 4:0 und 5:0. Die 843 Zuschauer hatten nach der Pause kaum Platz genommen, als Gülhiye Cengiz zum 5:0 (47.) traf. Den Rest besorgte Alexandra Popp. Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass sich auch Herford zwei Riesenchancen erarbeitete. Da durfte Meike Kämper zumindest einmal ihre Torhüter-Qualitäten unter Beweis stellen.

Selten trat der spielerische Unterschied zwischen der ersten und zweiten Frauenliga derart krass zutage wie gestern. Herford, immerhin Erstligaabsteiger und derzeit Dritter in Liga zwei (Staffel Nord) war buchstäblich ein Spielball für den entfesselt aufspielenden FCR. Dabei hatte Trainer Marco Keteaer nicht einmal sein erstes Aufgebot auf dem Platz. Wie zuvor angekündigt, brachte er in der Startelf im Tor Meike Kämper, Petra Hogewoning, die statt Marina Himmighofen in die Abwehrkette rechts rückte, Barbara Müller und Gülhiye Cengiz. Alle diese Spielerinnen erfüllten ihre Aufgabe mit Bravour, ebenfalls die später eingewechselten Steffi Weichelt, Jackie Groenen und Marina Himmighofen. Angesichts der großen Überlegenheit konnte es sich der FCR-Coach locker leisten, seine Topakteurinnen Laudehr (36.), Bresonik (50.) und Krahn (57.) vorzeitig zur Schonung aus dem Spiel zu nehmen.

FCR: Kämper - Wensing, Neboli, Krahn (57. Himmighofen), Hogewoning - Bresonik (57. Weichelt), Oster, Laudehr (36. Groenen), Cengiz, Müller - Popp.

(mac)
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