Fußball FCR nötigt Potsdam trotz Niederlage Respekt ab

Duisburg · Beim 1:2 brachten die Hüttenheimerinnen den Favoriten ins Straucheln. Bereits morgen empfängt der FCR den VfL Wolfsburg.

Sven Kahlert ist wahrlich nicht zu beneiden. Der Trainer des Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg hatte in den letzten Wochen immer wieder mit Ausfällen oder anderen Unwägbarkeiten zu kämpfen. Auch am Tag der Deutschen Einheit war das nicht anders. Vor der Bundesligapartie bei Turbine Potsdam musste der Coach erneut kurzfristig auf zwei Spielerinnen verzichten. Dennoch hielten sich die Duisburgerinnen beim Topteam aus Brandenburg mehr als wacker und erarbeiteten sich Respekt.

Dass nach 90 Minuten eine knappe 1:2 (0:1)-Niederlage auf dem Papier stand, war dennoch verdient, aber auch ärgerlich: "Ein Trainer ist natürlich nie zufrieden, wenn man nicht gewinnt. Der Sieg für Potsdam ist insgesamt verdient, aber wenn wir unsere Chancen entschlossener genutzt hätten, wäre sogar ein Punkt drin gewesen", meinte Coach Kahlert. Auch von Turbines Trainer Bernd Schröder gab es kräftiges Lob: "Der FCR hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Wir konnten das Spiel nicht so aufziehen, wie wir uns das vorgenommen hatten."

Ohne Barbara Müller (Verletzung beim Aufwärmen) und Laura Luis (Verletzung im Abschlusstraining), die die Reise nach Potsdam gar nicht erst antreten konnte, dafür aber mit Jennifer Oster in der Startelf, zeigte sich der FCR von Beginn an hochmotiviert. Dennoch wirkten die Gastgeberinnen zu Beginn überlegen und kamen gleich zu guten Torschüssen. Doch Torhüterin Meike Kämper, die erneut den Vorzug vor der Dänin Stina Lykke Petersenerhalten hatte, und die emsige Duisburger Abwehr hielten das Tor zunächst sauber. Mit zunehmender Spieldauer befreite sich der FCR immer mehr und kam auch zu nennenswerten Gelegenheiten durch Lieke Martens (16./23. Minuten) und die Tschechin Lucie Vonkova (35.).

Das erste Tor der Partie durch Andrine Hegerberg (39. Minute) war dennoch dem sechsfachen Deutschen Meister aus Potsdam vorbehalten. Auch nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein munteres Spiel vor 2920 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion. Die Duisburgerinnen hatten zwar deutlich weniger Ballbesitz, dennoch ergaben sich einige gute Konterchancen. Die beste Möglichkeit ergab sich für Dolores Silva (51.), die jedoch aus zentraler Position knapp verzog. Gleich im Gegenzug schlugen die Potsdamerinnen eiskalt zu. Nach starkem Pass von Johanna Elsig musste Stürmerin Genoveva Anonma (52.) nur noch einschieben.

In der Folge verflachte die Partie ein wenig, ehe Jennifer Oster mit dem 1:2 das Spiel wiederbelebte. Nach einem Freistoß von Marina Himmighofen traf die FCR-Kapitänin zum Anschluss. Fortan war die Partie offen, ein weiterer Treffer wollte den Duisburgerinnen aber nicht gelingen. Dennoch war Trainer Kahlert einverstanden mit der Leistung seines Teams: "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Leider sind wir durch diese Verletzungs-Misere schwer gebeutelt."

Viel Zeit zum Entspannen haben Duisburgs Fußballerinnen nun kaum. Schon morgen (14 Uhr) ist mit dem Deutschen Meister VfL Wolfsburg ein harter Brocken zu Gast im heimischen PCC-Stadion. "Wenn wir so engagiert spielen wie gegen Potsdam, müssen wir uns auch gegen Wolfsburg nicht verstecken", findet Kahlert

(knue)
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