Fußball FCR 2001 Duisburg wird Insolvenzantrag stellen

Duisburg · Der Frauenfußball-Bundesligist FCR 2001 Duisburg ist aufgrund einer nicht zu schließenden Liquiditätslücke zahlungsunfähig. Ein Insolvenzantrag wird voraussichtlich in der kommenden Woche gestellt.

Der Frauenfußball-Bundesligist FCR Duisburg 2001 muss Insolvenz anmelden. Der Verein teilte am Freitag mit, dass man in der kommenden Woche einen entsprechenden Antrag stellen wird. Hintergrund ist, dass der FCR die Gehälter für seine Spielerinnen nicht pünktlich zum 15. Januar zahlen konnte. Da "sich diese Liquiditätslücke kurzfristig nicht schließen lassen wird, ist der Verein zahlungsfähig im Sinne des Insolvenzrechts", heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesligisten. Voraussichtlich am Montag soll der Gang zum Amtsgericht erfolgen.

Welche Folgen der Antrag für den Verein und seine Zukunft haben wird, lässt sich noch nicht absehen. Pressesprecher Rainer Zimmermann teilte mit, dass der Verein eine Sanierung anstrebe und die weitere Teilnahme an der Ersten Bundesliga sichern wolle. Solange die Insolvenz nicht eröffnet ist, kann der Klub unter Vorsitz von Thomas Hückels weiter auf eine Lizenzierung für die nächste Spielzeit hoffen. Erfolgt der amtliche Schritt, dann gilt es, die DFB-Statuten sehr genau zu lesen. Der Tabellenneunte der Bundesliga hat einen Fachanwalt eingeschaltet, um seine Rechte wahrzunehmen. Ob Hückels weiter die Geschicke führen wird, bleibt dabei ebenfalls abzuwarten. Ob es überhaupt Sinn macht, angesichts der finanziellen Schieflage eine Lizenz zu beantragen, ist darüber hinaus mehr als fraglich. Dem Vernehmen nach liegt die Deckungslücke im satten sechsstelligen Bereich. Man werde Gespräche mit dem DFB aufnehmen, um den laufenden Spielbetrieb nicht zu beeinträchtigen, teilte der Verein zunächst mit.

Der Vorsitzende Thomas Hückels war Freitagabend ebenso wenig zu erreichen wie die Trainerin Petra Hauser. Die Entwicklung hatte sich bereits seit Längerem abgezeichnet. Bereits im Sommer stand der Gewinner des Uefa-Pokals von 2009 vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Damals war von 200.000 Euro, die fehlten, die Rede. Mit Hilfe von Freunden und Gönnern konnte der Klub, wenn auch ohne echte Stars im Team, die Spielzeit angehen. Hückels kündigte an, dass man den Weg der Sanierung der Finanzen gehen wolle. Das gelang offenbar nicht. Vor Weihnachten begannen die Alarmglocken wieder zu läuten. Bereits in den vergangenen Wochen gab es dann Gerüchte, dass der Klub vor dem Aus stehe. Jetzt ließ sich die Antrag auf Insolvenz nicht mehr vermeiden. Die Nachricht erreichte Freitagabend auch die Zweitligafußballer des MSV Duisburg. Die Beteiligten zeigten sich überrascht und Geschäftsführer Roland Kentsch stellte in Aussicht, dass man dem Nachbarn nach Möglichkeit helfen wolle. Bereits vor drei Jahren habe es Überlegungen gegeben, beide Klubs zu fusionieren, um Synergieeffekte zu schaffen. Bekanntlich hat sich diese Idee jedoch zerschlagen. Vielleicht gewinnt sie nach den neuesten Entwicklungen aber wieder an Aktualität.

(RP/ac)
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