Eishockey EVD diesmal Kassel knapp unterlegen

Duisburg · Nach dem 4:1-Sieg am Freitag unterlagen die Füchse den Huskies gestern mit 1:2.

Nicht wenige Fans des Duisburger Eishockey-Oberligisten haben die ersten Minuten der Partie ihrer Mannschaft gegen die Kassel Huskies nur ausschnittsweise gesehen. Die Freunde des Fuchses mussten sich nämlich beständig die Augen reiben. Vor 1069 Zuschauern präsentierte sich der EVD in der Qualifikation zu den Playoffs mit daheim bislang nie gesehenem Ehrgeiz und Elan. Der 4:1-Sieg, den die Formation von Trainer Franz Fritzmeier am Freitag in Kassel geholt hatte, wirkte beflügelnd auf die Füchse.

Gestern reichte es zwar nicht zu einem Sieg, aber selbst das knappe 1:2 (1:0, 0:2, 0:0) gegen den Westmeister war angesichts der Leistung gut zu verschmerzen. Die Füchse können es mit zwei Siegen am kommenden Wochenende in Timmendorf und daheim gegen die Ice Fighter aus Leipzig noch in die Playoffs schaffen.

Seit gestern darf man sich auf diese finalen Spiele wieder freuen. Der EVD spielt endlich Eishockey. Es war, als hätte jemand nach vier Monaten die Zeitlupe im DVD-Spieler abgeschaltet. Die Spieler rannten mit einem Tempo übers Eis, wie man es zuletzt in der vergangenen Saison gesehen hatte. Den Jugendschutz hatte dann auch gleich jemand aktiviert. Echte Männer checkten mit vollem Körpereinsatz, kämpften sich rau und uncharmant mit der Scheibe aus den Ecken. Diego Hofland gehörte zu den Stärksten. Oliver Mebus war mal mehr als nur sehr groß. Mit drei Reihen machten die Hausherren Alarm und erhielten – ebenfalls lange nicht mehr so deutlich gehört – die Unterstützung ihrer Fans.

Das beeindruckte die Schlittenhunde, die von Uli Egen trainiert werden, sichtlich. Erst recht, als Markus Schmidt (17.) von der blauen Linie in Überzahl die Führung für die Füchse erzielte. Der Schuss war vielleicht haltbar, der Wille zum Erfolg aber offenbar unwiderstehlich. Kassel freilich wollte sich nicht noch einmal wie am vergangenen Freitag aus der Kurve schubsen lassen. Im zweiten Drittel investierte der Gast mehr und nutzte seine Chancen. Nach einem feinen Spielzug erzielte Sven Valenti (24.) den Ausgleich. In Überzahl drehte Michael Christ (36.) die Partie. Björn Linda hatte vorher zwei oder dreimal tüchtig zupacken müssen.

Die Hessen brauchten allerdings ebenfalls einen Hauch von Glück, um den knappen Vorsprung in die Kabine zu retten. Marius Schmidt traf bei einem Konter Sekunden vor der Pause nur den Pfosten. Im Schlussabschnitt warf der Fuchs alle Kraft in die Waagschale, ohne jedoch das Drehmoment zu erwischen. Die Fans trieben ihr Team an, das rannte und rackerte, aber gegen clevere Huskies zu selten in Position kam. Emil Lahti hatte in letzter Minute, als der gute Björn Linda für einen Feldspieler Platz gemacht hatte, vielleicht die beste Schusschance. Der Schwede scheiterte und damit blieb für starke Füchse am Ende nur der Beifall des Publikums als Lohn.

(kew)
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