Fußball Erst Hektik, dann Harmonie

Fußball · Das Derby zwischen dem VfB Homberg und Hamborn 07 hielt, was es versprach. Am Ende eines hart umkämpften Spiels hieß es 1:1. Die Homberger Führung durch Almir Sogolj glich Max Stellmach kurz vor Schluss aus.

 Spielmacher unter sich: Hamborns Marco Ferreira (am Ball) und Hombergs Kapitän Mirko Urban.

Spielmacher unter sich: Hamborns Marco Ferreira (am Ball) und Hombergs Kapitän Mirko Urban.

Foto: Andreas Probst

Kämpfen, kratzen, beißen — dieses Sprichwort traf beim gestrigen Oberligaliga-Derby zwischen dem VfB Homberg und Hamborn 07 nicht nur für die Spieler zu. Auch an der Seitenlinie gaben Hombergs Günter Abel und sein Gegenüber Thomas Geist alles, wobei es nicht immer freundlich zuging.

Und am Ende war dann aber doch wieder alles ganz harmonisch. Auf der obligatorischen Pressekonferenz nahm Hamborns Trainer Geist direkt neben Abel Platz, woraufhin in den Statements der Trainer auch reichlich Lob für den Gegenüber vorkam. Minuten zuvor sah das noch ganz anders aus.

Fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen, Spannung, einen Platzverweis, Dramatik, zwei Aluminiumtreffer, neun Gelbe Karten, ein spätes Tor und reichlich Hektik. Das erste Duisburger Oberliga-Derby seit langem bot fast alles, was das Fußballer-Herz begehrt. Am Ende eines für beide Seiten kräftezehrenden Spiels trennte man sich schließlich mit 1:1 (1:0), was unterschiedliche Reaktionen hervorrief. Während die Gäste aus dem Duisburger Norden mit einer La-Ola-Welle den gewonnenen Punkt bejubelten, saßen die Homberger, bei denen Neuzugang und Mittelfeldmotor Mirko Urban der neue Kapitän ist, enttäuscht auf dem Rasen und schüttelten die Köpfe.

Stellmach gelingt später Ausgleich

Knapp anderthalb Stunden zuvor hätte niemand dieses Bild nach Spielschluss erwartet. Der favorisierte VfB Homberg, bei dem vier Neuzugänge in der Startelf standen, übernahm von Beginn an das Kommando. Bereits in der siebten Minute fand ein langer Ball von Hombergs Daniel Embers den starken Almir Sogolj, der keine Mühe hatte, den Ball im Tor unterzubringen. Dabei gab die Hamborner Abwehr inklusive Torwart Björn Blättermann kein gutes Bild ab. Manch ein Anhänger der Gastgeber flachste schon über die Höhe des Heimsieges, als die Gäste, die nur mit zwei Neuen aufliefen, das erste Lebenszeichen setzten. 07-Stürmer Daniel Brosowski setzte einen direkten Freistoß aus rund 20 Metern an die Latte. In der 42. Minute schrie dann das halbe PCC-Stadion auf. Im eigenen Strafraum agierte 07-Verteidiger Fabian Fröschke unglücklich gegen Almir Sogolj, woraufhin lautstarke Proteste der Gastgeber folgten. Die Pfeife des Unparteiischen blieb jedoch stumm.

Nach der Pause entwickelte sich ein hektisches Spiel, das von vielen Unterbrechungen geprägt war. Dennoch war es jederzeit spannend, was der couragierten Leistung der Gäste geschuldet war. Die Löwen nahmen nun mächtig Fahrt auf und tasteten sich ans 1:1 heran. Nachdem ein Drehschuss des eingewechselten Ali Basaran an den Pfosten klatschte, durften die Hamborner in der 84. Minute jubeln. Nach einem langen Ball herrschten Abstimmungsprobleme in der VfB-Defensive. Nachdem Daniel Brosowski den Ball nicht voll erwischte, war der eingewechselte Maximilian Stellmach zur Stelle und traf aus kurzer Distanz zum viel umjubelten und nicht unverdienten Ausgleich. Ein Treffer, der das Spielgeschehen widerspiegelt. Die Hamborner Löwen agierten mit mehr Leidenschaft und Willen, und entführten schließlich verdientermaßen einen Punkt vom Favoriten, bei dem noch reichlich Luft nach oben ist. Dennoch zeigten beide Mannschaften gute Ansätze und bewiesen, dass sie sehr wohl das Zeug haben, um in der Oberliga zu bestehen. Keine Rolle mehr spielte die Gelb-Rote Karte für 07-Verteidiger Fabian Hastedt, der wegen wiederholten Foulspiels des Platzes verwiesen wurde (90.).

(tiwi)
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