Wasserball Erschöpft und trotzdem geschafft

Im "Abstiegsendspiel" in der Deutschen Wasserball-Liga hat der DSV 98 die Oberhand behalten. Gegen die SpVg. Laatzen siegten die Duisburger knapp mit 7:6 und spielen somit auch in der kommenden Saison in der Bundesliga.

Carsten Jocks stand seinen Mannen Spalier. Nach dem 7:6 (0:1, 3:1, 2:1, 2:3)-Sieg über die SpVg. Laatzen, der sich als wahrer Kraftakt entpuppte, zollte der Trainer des Wasserball-Bundesligisten DSV 98 seinen Spielern seinen Respekt.

Stolz und klatschend sah er auf seine entkräftet im Becken schwimmenden Spieler hinab. Ein Bild, das sehr gut widerspiegelt, was für eine intensive Kräfte raubende Playdown-Serie und das damit verbundene Ziel Klassenerhalt für die "98er" war.

Rosshoff für Constantin im Tor

Am Ende bejubelten die Wedauer den Klassenverbleib in der Deutschen Wasserball-Bundesliga, wenn auch kein großer Jubel entbrannte, sondern die Erleichterung überwog. "Das war eine harte Saison. Vor allem die Playdown-Serie hat Kraft gekostet. Jetzt freuen wir uns auf den Urlaub", resümierte Carsten Jocks zufrieden.

Der DSV-Trainer zauberte am Samstag in Person von Gerrit Rosshoff ein Ass aus dem Ärmel. Rosshoff, der die gesamte Serie von außen zuschauen musste, stand ausgerechnet im Abstiegsendspiel für Paul Constantin zwischen den Pfosten. "Er war top motiviert. Ich hatte ein gutes Gefühl mit diesem Wechsel", beschrieb Jocks, der recht behalten sollte, denn Rosshoff trug mit einer starken Leistung einen erheblichen Teil zum Heimsieg bei.

Angeführt von einem ebenfalls bärenstarken Lars Standtke (drei Tore, Spieler des Tages) kamen die "98er" vor rund 300 Zuschauern, darunter auch etliche Spieler der Nachbarvereine ASC Duisburg und Freie Schwimmer, erst im zweiten Viertel auf Touren. Zuvor war den "weißen Kappen" die Anspannung deutlich anzumerken. Zu Beginn des zweiten Viertels brach Michael "Michi" Werner mit dem 1:1-Ausgleichstreffer das Eis. Nachdem die Gäste aus Laatzen, die sich auch diesmal wieder als starker Gegner entpuppten, erneut in Führung gingen, gelang dem DSV eine beachtliche 4:0-Serie, die den Grundstein zum Heimsieg legte.

Dennoch wurde es in der Schlussphase noch einmal spannend, und dass, obwohl der DSV mit einem Zwei-Tore-Vorsprung ins letzte Viertel ging. "Wir wurden für unsere Schusseligkeit bestraft", beobachtete DSV-Trainer Jocks, dessen Team am Ende jedoch äußerst souverän den knappen Vorsprung über die Zeit rettete.

Doch auch nach diesem Spiel konnten die Anhänger der "98er" das Fazit ziehen, dass ihre Mannschaft es unnötig spannend gemacht hat. "Dass die Serie so knapp wird, hatten wir nicht erwartet. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", resümierte Jocks erleichtert und wagte den Blick in die Zukunft: "Wir setzen uns in der kommenden Woche noch einmal mit der Mannschaft an einen Tisch und lassen die Saison Revue passieren. Dann geht es in den Urlaub, aber zeitgleich werden wir am Kader für die kommende Spielzeit basteln."

Siegeswasser im Inselbad

Auch die Sponsoren des DSV trugen mit einer einfallsreichen Aktion ihren Teil zum Klassenerhalt bei. Da die "98er" am Wochenende zuvor beim ASCD beide Spiele gewannen, schleppten die beiden Hauptsponsoren Robert Lünsmann (mtl Werkstoffpüfung) und Volker Hortz (Auto Hortz) am Nachmittag vor dem Spiel zehn Liter "Siegeswasser" aus dem Becken der Amateure ins Becken im Inselbad. Eine schweißtreibende Arbeit, die sich gelohnt hat.

(tiwi)
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