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Lokalsport Erneute MSV-Pleite durch einen Elfer

Fussball · Dennis Grote leistet sich an seiner alten Wirkungsstätte ein Foulspiel am Münsteraner Marcus Piossek, das prompt zum einzigen Treffer des Tages führte. Insgesamt hinterließen die "Zebras" allerdings einen bescheidenen Eindruck.

Vor zweieinhalb Jahren stieg MSV-Torwart Michael Ratajczak mit Fortuna Düsseldorf in die Fußball-Bundesliga auf. Die Geschichte ist hinlänglich bekannt: Nach dem zweiten Relegationsspiel gegen Hertha BSC Berlin klaute ein Fan den Elfmeterpunkt. Jetzt spielt "Rata" beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg und er dürfte sich mittlerweile wünschen, dass wieder jemand den Elfmeterpunkt ausgräbt und mitnimmt. Vor zwei Wochen verloren die Zebras durch einen Elfmeter in Cottbus, am vergangenen Dienstag gab es das Elfmeterdrama im Pokalspiel gegen den 1.FC Köln, und gestern unterlagen die Zebras durch ein Elfmetertor bei Preußen Münster mit 0:1 (0:1)

Die Geschichte dazu ist eine dieser Kuriositäten, die sich niemand ausdenken will. "Natürlich" verursachte diesen Strafstoß ausgerechnet der Ex-Münsteraner Dennis Grote. Grote brachte Marcus Piossek zu Fall. Und das ohne Not. "Das war sicherlich dumm von mir", gab Grote zu. Und MSV-Sportdirektor Ivica Grlic ließ in der Beurteilung der Situation keine Gnade walten: "Wir stellen uns da nicht clever an. Eine dumme Aktion." Dumm vor allem, weil Michael Ratajczak den Ball schon fast in den Händen hatte. Für Dennis Grote war die Rückkehr ins Preußenstadion nicht nur deshalb eine unerfreuliche Geschichte. In der zweiten Halbzeit nahm Trainer Gino Lettieri ihn wegen der Gefahr eines Platzverweises vom Feld

Lettieri überraschte vor dem Anpfiff, indem er eine weitere, bisher nicht erprobte, Abwehrkette ins Rennen schickte. Schorch und Feltscher außen, Hajri und Meißner innen. Auch wenn Lettieri und Grlic nach der Partie die beiden Innenverteidiger fast demonstrativ lobten, wackelte die Kette mehrfach bedenklich. Lettieri hatte aber gleichwohl Recht mit seiner Einschätzung, dass die Kette noch größeren Schaden abwenden konnte: "Die erste Front hat nicht mitgezogen. Die Abwehr hat viele Sachen ausgebügelt."Mit der ersten Front meinte Lettieri den Sturm, der diesen Namen gestern nicht verdiente. Klare Torchancen gab es nicht. Mit etwas Glück hätte Rolf Feltscher in Anschluss an einen Schnellhardt-Freistoß den Ball ins Tor befördern können. Doch gestern blieb das Glück aus. In den letzten drei Ligaspielen erzielten die Zebras kein Tor. Stürmer werden an ihren Treffern gemessen. Sowohl der gestern gesperrte Kevin Scheidhauer als auch Kingsley Onuegbu treffen einfach nicht mehr. Der "King" wirkte gestern auf dem Platz einsam und verlassen. Er erhielt kaum Bälle und konnte sich selbst auch nicht in Szene setzen. Wo ist der alte "King" geblieben? Ist vielleicht seit Jahresbeginn nur noch der Zwillingsbruder des Nigerianers in Duisburg am Ball?

Doch es wäre unfair, die Ergebniskrise allein an den Stürmern festzumachen. Zlatko Janjic durchschreitet derzeit selbst ein kleines Tal. Und die Flügelspieler konnten gestern auch kaum Impulse setzen. Michael Gardawski und Dennis Grote agierten gestern sehr limitiert. Nach einer schwachen ersten Halbzeit - Lettieri: "Wir haben Münster komplett das Feld überlassen" - bemühte sich der Trainer um neue Impulse für die Offensive. Christopher Schorch, der auf der rechten Abwehrseite ohnehin Probleme hatte, blieb in der Kabine und Fabian Schnellhardt kam ins Spiel. Steffen Bohl rückte dafür auf die Abwehrseite, um in der Schlussphase nach der Auswechslung von Onuegbu als Spitze zu agieren. Der MSV war zwar optisch überlegen, fand aber kein Rezept mehr, die Preußen ernsthaft in Gefahr zu bringen.

"Wir sind jetzt gefordert, zu Hause zu punkten", so Innenverteidiger Thomas Meißner .

(RP)
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