Lokalsport EM-Teilnahme ist die Kür

Lokalsport · Nach einer langwierigen Verletzung hat sich Larissa Mader zurückgekämpft. Morgen reist die Rollkunstläuferin des RSV Hamborn 07 ins französische Arnas, wo die Junioren-Europameisterschaften ausgetragen werden.

Für die 18-Jährige Larissa Mader beginnt morgen eine unverhoffte Reise ins französische Arnas. Zur Mittagszeit bricht die Rollkunstläuferin des RSV Hamborn gemeinsam mit ihrer Trainerin Katharina Peter und deren Vater ins Nachbarland auf. In Arnas, der kleinen Stadt nahe Lyon, geht Larissa Mader bei den Junioren-Europameisterschaften an den Start. "Am Sonntag geht es los. Montag steht dann das erste Training auf dem Programm", erklärt die frischgebackene Abiturientin. Richtig ernst wird es für die 18-Jährige aber erst am Mittwoch und am Donnerstag. Dann nämlich werden in Maders Paradedisziplin, der Kür, die Sieger ermittelt.

Dass die gebürtige Hamelnerin das Abenteuer EM 2012 überhaupt in Angriff nehmen darf, damit hatte sie selbst lange Zeit am wenigsten gerechnet. Eine Verletzung aus dem Vorjahr machte Mader viele Monate zu schaffen. Im vergangenen Sommer passierte es: Im Training kam sie nach einem Sprung falsch auf und stürzte. Das Ergebnis: Ein doppelter Bänderriss. "Ich musste damals lange pausieren. Als ich wieder Sport machen konnte, hat dann auch die Angst vor einem erneuten Sturz mitgespielt", erinnert sich die 18-Jährige an diese schwierige Zeit zurück. Hätte sich Mader im Training nicht die Verletzung zugezogen, wäre sie sehr wahrscheinlich schon im Vorjahr bei den Europameisterschaften dabei gewesen. "Ich war vor der Verletzung richtig gut drauf. Das war wirklich bitter", erklärt Mader.

Dass sie im Vorjahr zum Zusehen gezwungen war, erhöht bei der zukünftigen Studentin die Motivation für die Titelkämpfe in der kommenden Woche. "Damit habe ich nicht gerechnet. Erst die lange Verletzung, und dann habe ich einige Wochen wegen des Abiturs kürzer treten müssen. Ich würde in Arnas gerne unter die besten Zehn kommen. Eventuell reicht es dann ja auch noch für die Qualifikation zu den Weltmeisterschaften", träumt Mader schon von einem möglichen Start bei der WM, die im Oktober in Neuseeland stattfindet. Doch der Weg dahin ist gewiss steinig. Nur wenn die Kampfrichter Maders Leistung für gut genug bewerten, könnte es nach Down Under gehen.

Ihren größten Erfolg feierte die RSV-Läuferin bei der Europameisterschaft 2010. Damals verfehlte sie das Siegerpodest als Vierte nur um Haaresbreite. Damals ging Mader noch für den Niedersächsischen Verband an den Start. Erst seit einem Jahr startet die 18-Jährige offiziell für den RSV Hamborn. Bei Bundeskader-Lehrgängen hatte sie ihre aktuelle Trainerin Katharina Peter kennengelernt. "Sie war öfters als Trainerin dabei. WIr kamen gut klar. Zu Hause in Hameln hat mir das Training irgendwann nicht mehr gereicht", erzählt Mader. Vor drei Jahren begann die Rollkunstläuferin dann damit, an den Wochenenden nach Duisburg zum Training zu reisen. "Das wurde dann immer mehr", sagt Mader.

Zumindest die stressige An- und Abreise muss das Nachwuchstalent jetzt nicht mehr auf sich nehmen. Seit sie im Sommer ihr Abitur mit einem Schnitt von 1,6 bestand, wohnt Mader beim Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Finke. In die Heimat geht es für die 18-Jährige jetzt nur noch einmal im Monat. Wenn alles gut läuft, wird sie bald längerfristig für Duisburg planen können. Aktuell ist Mader im näheren Umfeld auf der Suche nach einem Studienplatz im Fach Medizin.

(tob)
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