Fußball Eine klare Angelegenheit?
Brisantes Derby in der Landesliga: Absteiger TuRa 88 trifft auf Aufsteiger FSV Duisburg. Dabei muss die Basol-Elf auf Kapitän Özdogan verzichten. Bei TuRa ruhen die Hoffnungen auf Routinier Hikmet Canakci.
Mancher Fußballer könnte dieses Verhalten glatt als Provokation auffassen. Abdullah Özdogan, Kapitän der Fußball-Landesligisten FSV Duisburg, verweilt für drei Wochen in der Türkei um seinen Grundwehrdienst abzuleisten. Der Mittelfeldmotor hätte eigentlich erst im Frühjahr 2011 den Dienst leisten müssen, entschied sich aber jetzt in die Türkei zu reisen. Grund dafür ist, dass sein FSV in den kommenden Wochen gegen vermeintlich schwächere Gegner spielt, Heißt also, dass der FSV wohl auch ohne ihren Kapitän gegen diese Teams bestehen kann. Neben Özdogan überlegt Basol auch seinem Toptorjäger Erkan "Apache" Sevinc eine Pause zu gönnen. Der erste schwächere Gegner ist morgen TuRa 88, danach kommt der Tabellenletzte SV Neukirchen zum FSV. Ob die Neudorfer das Verhalten von Özdogan als Motivation sehen, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall will die Elf von Trainer Sakis Papachristos morgen unbedingt punkten: "Jetzt haben wir endlich ein erstes Erfolgserlebnis. Jetzt geht es erst richtig los", verkündete Papachristos nach dem erste Punktgewinn beim GSV Moers (0:0) am vergangenen Spieltag.
Dennoch liegt die Favoritenrolle natürlich beim Tabellenvierten, der auch nach sieben Spielen noch ohne Niederlage da steht und ganze 15 Punkte gesammelt hat. TuRa hingegen hat erst einen Zähler auf dem Konto. Auch die Torausbeute der Teams spricht Bände. TuRa schoß erst drei Treffer, der FSV war ganze 14 Mal erfolgreich. FSV-Trainer Ilyas Basol setzt morgen auf Hüseyin Ince. Der erfahrene Mittelfeldmann soll Özdogan im Zentrum ersetzen: "Ince ist ein gleichwertiger Ersatz. Er war zuletzt im Urlaub in Griechenland und hat dort seine Knieverletzung vollständig auskuriert", so Basol, der auf einen topfitten Ince morgen in Neudorf hofft.
Hüseyin Ince ist einer von drei alten Bekannten am Neudorfer Kammerberg. Auch die FSV-Kicker Außenverteidiger Mustafa Cukur und Mittelfeldmotor Gürkan Erdem spielten schon für die "roten Teufel". Ihr damaliger Teamkollege Hikmet Canakci, zusammen gelang dem Quartett 2008 der Aufstieg in die Niederrheinliga mit den TuRanern, verhalf am vergangenen Spieltag den TuRanern mit einer überzeugenden Leistung zum ersten Punktgewinn in der laufenden Saison. "Hikmet bringt eine unheimliche Ruhr ins Spiel", lobte Papachristos seinen Routinier.
