Lokalsport Ein Flüchtling läuft allen auf und davon

Volkslauf · 16. Duisburger Innenhafenlauf: Biemnet Kfle aus Eritrea setzt sich über die Fünf-Kilometer-Distanz locker durch.

 Über die Brücke: Der Lauf durch das jüngste Duisburger Stadtquartier erfreute sich auch im 16. Jahr seines Bestehens großer Beliebtheit.

Über die Brücke: Der Lauf durch das jüngste Duisburger Stadtquartier erfreute sich auch im 16. Jahr seines Bestehens großer Beliebtheit.

Foto: Fabian Strauch

Erneut konnten die Macher des Mitsubishi Hitachi Innenhafenlaufs, die Leichtathletikabteilung von Eintracht Duisburg, bei der 16. Auflage am Samstag mit 1303 Läufern einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen. Und dennoch bleibt dieser Lauf ein Volkslauf, bei dem die Aktiven nach dem Start nicht einfach in einem Wald verschwinden, sondern stets für alle Interessierten sichtbar sind.

"Genau das macht unseren Lauf aus", freut sich Pressesprecher Frank Riether jedes Jahr aufs Neue, dass die beliebte Laufveranstaltung auch bei rund 1300 Teilnehmern den Charakter eines Volkslaufs beibehält. "Wir haben natürlich noch Kapazitäten nach oben, aber es soll keine Massenveranstaltung werden, da wir ja auch teilweise sehr enge Wege an der Promenade haben", sind sich Riether und Abteilungsleiter Klaus Waschkowitz einig, dass irgendwann eine Anmeldesperre erforderlich wird. Wo die liegt, dass müssten die Eintrachtler im Fall der Fälle entscheiden. Doch bis dahin ist noch Luft nach oben.

Viel Luft brauchten auch die Starter, auch wenn die äußeren Bedingungen nicht so drückend heiß waren wie in den letzten Jahren. Zwar kam pünktlich zum ersten Start, dem 5-Kilometer-Walking um 15.30 Uhr, die Sonne heraus, doch ebenso pünktlich rund eine halbe Stunde nach Start des 10-Kilometer-Hauptlaufs, öffnete der Himmel seine Schleusen. Unter den nass geregneten Aktiven befand sich auch der Duisburger Marathon-Pater Tobias mit zwölf Flüchtlingen, die zurzeit in der Turnhalle an der Usedomstraße untergebracht sind. Obwohl die Männer erst seit kurzem in Deutschland sind, sammelten sie mit ihrer Teilnahme Geld für notleidende Kinder in Duisburg. "Das ist gelebte Integration", befand Laurenz Thissen, wie in jedem Jahr Stimme der Läufer.

Der Eritreer Biemnet Kfle, der nach 15:45 Minuten über fünf Kilometer als Erster die Ziellinie überquerte, gewann bereits über dieselbe Distanz in Gladbeck. "Der Junge ist gerade neun Monate in Deutschland und hat locker die Zeit aus dem letzten Jahr geschlagen", wusste Thissen über den Starter des Styrumer TV zu berichten. Auch im Hauptlauf wurde die Zeit aus dem Vorjahr unterboten. Der Sieger der Vorjahre, Karsten Kruck, musste sich Lothar Wyrwoll geschlagen geben, der mit 33:31 Minuten fünf Sekunden vor Kruck ins Ziel lief.

(RP)
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