Das Spitzenduell zwischen dem Führungsduo der Liga hielt das, was es im Vorfeld versprochen hatte. Der Barmer TV wollte im direkten Vergleich mit dem Duisburger Tabellenführer seine letzte Chance nutzen, um doch noch einmal einen Angriff auf die Spitzenposition zu starten. Gegen eine druckvolle Verteidigung der Gäste erarbeitete sich die BG West bis zu Halbzeitpause trotzdem einen kleinen Vorsprung (42:36). Doch dem Barmer TV gelang es, den Sechs-Tore-Rückstand bis zum Ende der regulären Spielzeit zu egalisieren.

Beim Stand von 72:72 ging es in die Verlängerung. Schon in den ersten fünf Minuten der Zusatzzeit hatten die Duisburger um ein Haar für die Entscheidung gesorgt. Sekunden bevor die Uhr abgelaufen war, führten die Hausherren mit 85:83. Ein unnötiges Foul bescherte dem Barmer TV mit dem Abpfiff zwei Freiwürfe, die beide im Korb landeten und schließlich die zweite Verlängerung herbeiführten, wo es für Duisburg dann knapp zum Sieg reichen sollte.

Damit sieht es ganz so aus, als würde das noch junge "Projekt", wie es Trainer Frank Dieckgreber beschreibt - der Zusammenschluss der Basketball-Abteilungen des Homberger TV und Rumelner TV - bereits nach nur einer Spielzeit den Aufstieg in die Oberliga schaffen. "Mit dem Sieg im Rücken sieht es gut aus." Dieckgreber muss es wissen, blickt er doch auf eine lange Erfahrung als Basketballtrainer zurück. In der Vergangenheit stand der Fachmann unter anderem für die BG Dorsten in der Regionalliga, damals die dritthöchste deutsche Spielklasse, an der Seitenlinie. Heute spielt Dorsten in der zweiten Basketball-Bundesliga ProB regelmäßig vor über 1000 Zuschauern. Dieckgreber, der nach einer Elternzeit in Duisburg eine neue Herausforderung suchte, leistete dazu mit seiner Arbeit einen wesentlichen Beitrag. Überzogene Erwartungen möchte er an neuer Wirkungsstätte aufgrund seiner sportlichen Vita jedoch nicht aufkommen lassen.

Zunächst soll der Aufstieg gefeiert werden. In der kommenden Spielzeit gelte es dann, den Klassenerhalt schnellstens zu sichern. Danach könne man neue Ziele definieren. "Wir wollen das Projekt langfristig auf eine breite Basis stellen", beschreibt Dieckgreber mit Blick auf andere Vereine aus der Umgebung, die den schnellen Erfolg nicht nachhaltig sichern konnten. Zu nennen wären da allen voran die Lions aus Mönchengladbach, die Anfang des vergangenen Jahrzehnts einen allzu raschen Aufstieg von der Bezirks- bis in die zweite Bundesliga feierten, es aber verpassten, die Vereinsstrukturen an den schnellen Erfolg anzupassen. Aufgrund der fehlenden Basis existiert der Verein heute nicht mehr. Ähnlich ging es anderen Projekten wie den Krefeld Panthers (ehemals zweite Bundesliga) oder den Wildcats aus Willich (Regionalliga), wo die Nachhaltigkeit fehlte. "Wir wollen hier einen anderen Weg bestreiten, um erfolgreich zu sein", beschreibt Dieckgreber.

Den Schlüssel dazu sieht er in einer gesunden Jugendarbeit. Die U18 und die U16 des Klubs spielen bereits in der Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse im deutschen Jugend-Basketball. Der Coach wünscht sich für die Zukunft, dass gerade aus der eigenen Jugend Talente für sein Team entspringen.

Angestrebt wird daher ein Aufstieg bis in die NRW-Liga (zweithöchste Jugendspielklasse). Dem Basketball-Lehrer liegt viel an einer möglichst effektiven Jugendförderung, die in Duisburg das Fundament für langfristigen Erfolg bilden soll. Mit Blick auf die alarmierenden Beispiele aus der nahen Umgebung ist Vorsicht geboten. Gleichzeitig wurden dadurch aber auch die Möglichkeiten des Sports erkennbar. In Mönchengladbach avancierte der Basketball auf Anhieb zur zweiten Sportart hinter dem Fußball. Überhaupt befindet sich der deutsche Basketball im Aufschwung. Bis zum Jahr 2020 möchte die BBL die stärkste nationale Liga in Europa stellen.