MSV Die Krise geht weiter

Nach dem 1:3 bei 1860 München ist der MSV Duisburg endgültig im Nirgendwo der Tabelle angekommen. Die "Zebras" verschliefen die Anfangsphase und erholten sich von dem frühen Rückstand nicht mehr.

Die Reste eines bayrischen Bretzel in der Hand zerbröselnd, fasste MSV-Torhüter Tom Starke die Lage zusammen: "Fakt ist, wir haben von fünf Spielen vier verloren. Das brennt sich ein." Das 1:3 (0:1) gegen 1860 München vor 19.200 Zuschauer in der Allianz-Arena schmeckte stark nach trockenem Brot. Mit einem guten und erfolgreichen Spiel wollte Trainer Peter Neururer die Herbstkrise für beendet erklären. Es blieb beim Versuch.

Die unnötige Niederlage gegen eine Mannschaft, die als einziges Werkzeug unbedingten Einsatzwillen in der Hand hielt, verbannt den MSV ins Nirgendwo der Tabelle. Die Marktführer aus Bielefeld und Kaiserslautern haben bereits einen Vorsprung von zehn Punkten. Wie hart es ist, eine solche Distanz aufzuholen, weiß der Coach aus der Erfahrung des letzten Jahres, als der MSV nach der Amtsübernahme des 54-Jährigen die vermeintliche "Restchance" auf den Aufstieg nicht nutzen konnte.

Die Partie vom Samstag gibt ein weiteres Bespiel dafür, wie eine verschlafene Anfangsphase alle weiteren Bemühungen — und die waren vorhanden — hintertreibt. Tom Starke sagte: "Nach dem 0:1 war das Kind schon fast in den Brunnen gefallen." Neururer sprach von anfänglichem Tiefschlaf.

Ewald Lienen meinte: "Wir hätten in den ersten Minuten schon 3:0 führen können." Es blieb zunächst bei José Holebas' Freistoßtor (5.) vorbei an einer Mauer, die mehr neben als vor dem Kasten stand. Der MSV fand dann doch noch ins Spiel, weil die Hausherren nach zuletzt drei nicht gewonnenen Spielen mehr mit den eigenen Nerven als mit dem zahmen Zebras zu kämpfen hatten.

Wie aus dem Nichts tauchte Nicky Adler (21.) vor dem Tor von Kiraly auf und traf den Pfosten. Christian Tiffert ging es wenig später nicht besser. Frau Fortuna küsst eben lieber Tüchtige. Immerhin, der MSV nahm jetzt an der Veranstaltung teil. Bis zur Pause. Was immer im Tee gewesen ist, ein Aufputschmittel war es nicht. Gleich nach dem Wechsel legten die 60er den zweiten Treffer nach. Sören Larsen hatte den Ball springen lassen, Bernd Korzynietz dem Torschützen Peniel Mlapa (50.) Geleitschutz gegeben.

Neururer brachte Änis Ben-Hatira und Caiuby, um zu retten, was zu retten ist. Da lief nun mehr, aber nur der Anschluss durch Sören Larsen (61.), von Christian Tiffert über rechts gut vorbereitet, gelang. Caiuby (69.) hatte eine echte Ausgleichschance, zeigte sich vor dem Tor aber als ein wenig grün hinter den Ohren. Eine der zahlreichen Konterchancen nutzte Lauth (87.) für die 60er zur Entscheidung. Klappe zu — Zebra tot.

(RP)
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