Dezent in der Favoritenrolle

Merlin Schwertner vom TC Grunewald geht als topgesetzter Spieler in die Tennis-Stadtmeisterschaften. Von einer Wachablösung seines guten Freundes Kai Gröger möchte er aber nichts wissen.

Jahrelang gehörte ein Bild zu den Duisburger Tennisstadtmeisterschaften ebenso dazu wie die Tore zum Fußball. Der Moment in dem Kai Gröger vom TC Grunewald den Pokal für den Sieg in der offenen Herrenkonkurrenz überreicht bekam, war in den letzten Auflagen aus den Kapiteln der Titelkämpfe nicht mehr wegzudenken.

In diesem Sommer allerdings wird das anders sein. Kai Gröger meldete nur für die Doppelkonkurrenz, gemeinsam mit seinem langjährigen Partner Rene Dunzer. Im Einzel ist der Weg frei für die, die sich in den Jahren zuvor meistens "nur" um Platz zwei gestritten hatten.

Anwärter Nummer eins

Ganz oben auf der Favoritenliste steht aber auch in diesem Sommer wieder ein Ass vom TC Grunewald. Merlin Schwertner wird von der Turnierleitung als Anwärter Nummer eins auf den Titel des Stadtmeisters gehandelt.

Der 22-Jährige möchte von einer Wachablösung Grögers aber nichts wissen: "Ich denke, Kai ist schon eine Position höher als ich. Er spielt ein tolles Tennis. Es ist möglich, dass ich in diesem Sommer vielleicht ein wenig näher an ihn herangerückt bin, weil ich ein bisschen öfter auf dem Tennisplatz stand. An unseren Rollen hat das aber nichts geändert", erklärt Schwertner die mannschaftsinterne Konkurrenz.

Trotzdem möchte der Grunewalder die Chance der Abwesenheit seines guten Freundes Gröger natürlich nutzen um die stadtinternen Titelkämpfe für sich zu entscheiden. "Das ist doch klar, wenn ich dabei bin und zu den Favoriten gehöre, dann möchte ich auch gewinnen. Das macht doch den Sport aus", so Schwertner. Dass dieses Unternehmen nicht leicht wird, liegt auf der Hand. Schließlich wollen auch die anderen Spitzenspieler, die sich bislang hinter Kai Gröger tummelten, endlich einmal den Sprung nach ganz oben auf das Siegertreppchen schaffen.

Schwertner sieht allen voran Sven Wolthaus als hohe Hürde auf dem Weg zum Titel. "Für mich ist die Tatsache, dass ich auf dem Papier ganz oben stehe, noch lange nicht gleichbedeutend mit dem Titel. Wenn einer von den Anderen einen guten Tag erwischt, kann es für mich auch schnell vorbei sein", will Schwertner die Favoritenrolle nicht allein auf seinen Schultern stemmen.

Dass er sich gleichwohl aktuell in einer bestechenden Form befindet, kann er nicht von sich weisen. Jetzt holte er bei den Möbel Dvorak-Open mit seinem neuen Doppelpartner Julien Kardell, mit dem er gemeinsam auch bei den Stadtmeisterschaften antreten wird, den Titel. Im Endspiel besiegte er Kai Gröger, der zusammen mit Dennis Gray den Sprung ins Endspiel schaffte.

Fünf Partien gewonnen

Auch in den Medensaison die vor rund zwei Monaten zu Ende ging hinterließ Schwertner einen starken Eindruck. Fünf Mal stand Schwertner für den TC Grunewald in der zweiten Verbandsliga an der Position zwei oder drei auf dem Platz und nicht einmal verließ er diesen als Verlierer.

Nur in einer von fünf zusätzlichen Doppelpartien musste sich Schwertner geschlagen geben. Aber was macht ihn in diesem Sommer eigentlich so stark? Darauf hat der 22-Jährige eine überraschende Antwort: "Ich spiele seit einem Jahr wieder Fußball beim VfL Süd. Das ist gut für die Kondition, und das scheint ja ganz gut zu klappen", lacht Merlin Schwertner.

(tob)
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