Fußball Der Partie fehlt die "Musik"

II - RW Essen: Keine wirklich mitreißende Partie vor über 3000 Zuschauern. Große Chancen erspielten sich die Meidericher kaum. So war Trainer Markus Reiter mit dem 1:1-Unentschieden am Ende auch zufrieden. Tor durch Aksoy.

Das nennt man Solidarität unter Kollegen. Die Zebra-Stürmer Stefan Maierhofer und Manuel Schäffler setzten sich gestern auf die Tribüne der Schauinsland-Arena, um ihrem Mitstreiter aus der Abteilung Vorwärts, Maurice Exslager, bei der Arbeit in der zweiten Mannschaft in der Fußball-NRW-Liga zuzuschauen. Eins vorweg: Als Maskottchen taugen Maierhofer und Schäffler nur bedingt. Der Profihilfe Exslager wollte beim 1:1 (0:0) im Derby vor 3041 Zuschauern gegen RW Essen nichts Rechtes gelingen. Das Talent folgte allzu sehr seinem Spieltrieb, setzte sich häufig in Szene, gönnte sich aber meist den bekannten Haken zu viel.

Bünyamin Aksoy agierte da schon unauffälliger und effizienter. Nach einem Solo von Harun Celebi und einer zu kurzen Abwehr von Essens Torwart Dennis Lamczyk staubte die zweite Spitze (47.) kurz und trocken zur Führung für den MSV ab. Den Vorsprung retteten die Hausherren, die angesichts von 2000 mitgereisten RWE-Fans viel stimmlichen Gegenwind bekamen, nicht über die Zeit. Einer der Gründe: Michael Laletin hatte im falschen Moment die Hand am Mann. Dem Klammergriff folgte ein Elfmeterpfiff und der finale und gerechte Ausgleich durch Timo Brauer.

Für das falsche Eck entschieden

MSV-Keeper Roland Müller, der in der ersten Halbzeit zwei- oder dreimal sein Talent zeigen konnte, entschied sich fürs falsche Eck. Erneut half die Solidarität unter Kollegen nur bedingt. David Yelldell schaute gestern nämlich ebenfalls zu. Noch ein wenig mehr zur Gästeliste: Hannes Bongartz war da. Bernard Dietz und MSV-Vorstand Dieter Steffen ebenfalls.

Mit dem einen Punkt können alle gut leben. Der MSV, weil sich die Elf im Mittelfeld der Tabelle gegen den weit enteilten Spitzenreiter ordentlich aus der Affäre zog. Essen, weil man die zweite Saisonniederlage vermeiden konnte, und der eine Zähler auf dem Weg in die nächsthöhere Klasse ein Stückchen weiterhilft.

Reiter mit dem 1:1 zufrieden

MSV-Coach Markus Reiter fasste es so zusammen: "Ich bin mit dem Unentschieden zufrieden." Das klang wenig enthusiastisch und passt zur Pausenansprache, die der Coach an seine Jungs gerichtet hat. Da hatte er seine Spieler daran erinnert, sich in einem so schönen Spiel in einem so schönen Stadion doch ein wenig mehr zu trauen. Wirklich mitreißend wurde die Partie nie. Große Chancen erspielten sich die Meidericher kaum. Was dann auch auffiel: Kevin Grund, der höhere Ansprüche an sich hat, als in der fünften Liga eine Mittelfeldseite zu beackern, blieb beim Schaulaufen blass. Was sonst noch passierte: Bünyamin Aksoy bekam einen Schlag aufs Knie und musste vorzeitig vom Platz.

MSV II: Müller – Basol, Laletin, Theißen, Hennen – Martinovic (90. Akarca), Öztürk – Grund, Celebi (79. Reinert) – Exslager, Aksoy (73. Tsourakis). – Tore: 1:0 Aksoy (47.), 1:1 Brauer (66./Foulelfmeter).

Zuschauer: 3041.

(RP)
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