Leichtathletik Der Mann für die langen Läufe

Mit "normalen" Marathonläufen gibt sich Willi Plückelmann schon lange nicht mehr zufrieden. Der 61-Jährige vom TuS Hamborn-Neumühl sucht die extreme Herausforderung und erkundet laufend die Welt.

Rein hobbymäßig ab und zu mal ein gemütliches Läufchen ins Grüne, dafür war Willi Plückelmann länger schon zu haben. Mit dem aktiven Laufsport kam Plückelmann aber erst 1994 in Berührung. Der damals 46-jährige machte gerade einen seiner ausgedehnten Spaziergänge durch Neumühl, als er die Vorbereitungen für den Start des 13. Straßenlaufs, damals noch "Rund um den Konrad-Adenauer-Ring", mitbekam. Neugierig geworden, holte Plückelmann Auskünfte beim Ausrichter der Veranstaltung, dem TuS Hamborn-Neumühl, und meldete dann kurz entschlossen für die zehn Kilometer.

Erster Marathon in Frankfurt

Warum er ohne große Wettkampferfahrung die Zehn-Kilometer-Distanz und nicht die "Fünf" wählte, weiß Plückelmann heute nicht mehr, aber es klappte ja. Von nun an war er vom Laufsport infiziert und fing an, regelmäßig zu trainieren. Seine Freunde und Bekannten hielten ihn für verrückt, als er schon ein halbes Jahr später in Frankfurt seinen ersten Marathon in Angriff nahm. Diesmal aber nicht als Jedermannläufer, sondern er vertrat, als neues Mitglied, die schwarzweißen Farben seines Vereins TuS Hamborn-Neumühl.

Sehr bald schon merkte Plückelmann, dass ihm die kurzen Strecken gar nicht liegen, "da muss man ja richtig Gas geben und so schnell rennen." Er will sich nicht mit anderen messen, das ist Nebensache. Seine eigenen Grenzen zu finden, ist ihm wichtiger. Waren ihm am Anfang noch die leicht erreichbaren Marathons wie Frankfurt, Hamburg, Duisburg, Berlin und Hannover genug, zog es ihn schon bald in die Ferne. Plückelmann ging auch in New York, Boston, Neuseeland, Hawaii, Zypern und Australien an den Start. 2002 lief er auf der chinesischen Mauer. "Da war mir schon ein bisschen bange", erzählt der 61-Jährige.

Ein weiteres Highlight war die Teilnahme am Wüstenmarathon in Dubai und durch die Sahara Algeriens. Doch nach 83 Marathonläufen suchte sich Plückelmann eine neue Herausforderung. So nahm er 1998 beim 100-Kilometer-Lauf in Marburg teil, nur um mal so rein zu schnuppern. Dort kam er mit der "Hunderter-Szene" in Kontakt und legte fortan so richtig los. Zwischen 1999 und 2009 lief er zehn Mal die hundert Kilometer in Biel (Schweiz) und wurde kürzlich vom Veranstalter für diese Leistung mit einer Sondermedaille geehrt.

Aus dem Duisburger Laufgeschehen ist Willi Plückelmann längst nicht mehr wegzudenken. Das Laufen ist seine Leidenschaft, die ihm des Öfteren auch Leiden schafft. Mit dieser Leidenschaft möchte er noch lange nicht brechen. Denn wer weiß, welche Herausforderungen in Zukunft noch so auf ihn warten...

(RP)
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