Fußball Der Klassenerhalt wird für den MSV II zur Pflicht

Duisburg · Manfred Wölpper will, dass seine Regionalliga-Kicker einfach nur ihre Arbeit machen. "Die ist schwer genug", sagt der Coach vor dem Auswärtsspiel morgen (14 Uhr) beim SC Verl. Die Zweite soll nach Möglichkeit die Klasse halten.

Das könnte für den Fall, dass das kaum Vorstellbare eintritt, von Bedeutung sein. Denn irgendwo müsste der MSV nach einem Gau ja wieder anfangen. Darauf will Wölpper nicht angesprochen werden. "Bitte keine Fragen zur Führungskrise", sagt er, und man kann seine Einstellung durchaus nachvollziehen. Deswegen zum Sportlichen:

Der Coach beschreibt die aktuell verbesserte Lage mit dem gleichen Langmut, den er in kritischen Phasen bewies: "Im Moment stimmt der Tabellenplatz, und auch die Ergebnisse sind ordentlich. Wir haben aber weiter einen langen Weg vor uns und müssen mit der jungen Mannschaft hart arbeiten."

Als der MSV II mit 0:3 gegen Siegen verlor, redete er sein Team nicht schlecht. Jetzt, nach dem 4:0 über Velbert und dem Sprung auf Platz zwölf, redet er es nicht zu gut. Dennoch zeigt sich: Es kommt langsam Struktur ins Spiel, trotz der Wechselspiele, die der Coach Woche für Woche vornehmen muss, denn die überzähligen Profis aus dem Kader von Chefcoach Kosta Runjaic sind gern gesehene Aushilfen in seiner Formation.

Allerdings weiß Wölpper nie, wer zum Spiel das Trikot überstreift. Das Improvisieren gelingt jedoch immer besser, zumal Stephan Hennen oder Xhelil Abdulla inzwischen feste Größen geworden sind, und Dusan Jevtic seinem Kader zugeordnet wurde. Tanju Öztürk trägt offenbar gern die Kapitänsbinde der Zweiten, wenn er nicht bei den Profis auf der Bank sitzt. Flamur Kastrati ist eine Alternative für den Sturm, plagt sich aber mit Blessuren. Eigenes Personal fällt inzwischen auf Wochen aus. Burakcan Kunt muss mit einer Schambeinentzündung pausieren, auch Sergej Karimow kommt nach einer Schulter-Operation vorerst nicht zum Einsatz. Daniel Somuah plagen Kniebeschwerden, sein Auftritt morgen ist damit gefährdet. Kein Wunder also, dass Wölpper besonders gern über die Qualitäten des Gegners spricht, der sich am vergangenen Wochenende einen Punkt gegen Spitzenreiter Viktoria Köln sicherte.

Er habe Verl zwei Mal beobachtet, die Mannschaft des Tabellenneunten sei eingespielt, taktisch klug agierend und von dem ehemaligen Münsteraner Guerino Capretti als Abwehrchef auf dem Platz bestens geführt. Im Team von Trainer Raimund Bertels spielt als ehemaliges Zebras Marko Martinovic mit. Verl ist mithin gut. Manfred Wölpper hofft, dass seine Elf besser ist. Das sagt er aber nicht laut.

(kew)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort