Eishockey "Das hat Spaß gemacht"

Spiele gegen richtig gute Gegner sind für den EV Duisburg in der Eishockey-Oberliga eher die Seltenheit. Umso größer war die Freude über den 4:1-Erfolg über den EC Bad Nauheim.

Der letzte Ton der Sirene war längst verhallt. Die Fans feierten schon. Drei Oberliga-Punkte im Sack gegen die Roten Teufel aus Bad Nauheim. Das 4:1 (2:0, 1:0, 1:1) vor 1024 Zuschauern darf durchaus als Grund zu feiern für den Duisburger Eishockey-Fuchs bewertet werden. Christian Werth, Stürmer der dritten Reihe, hatte jedoch noch Diskussionsbedarf. Wem er da genau an die Wäsche wollte, war von der Tribüne schlecht auszumachen. Spielt auch keine Rolle. Vielmehr durfte man belustigt zuschauen, wie ein kleiner Linienrichter vor dem Riesenstürmer hin und her huschte, wie Kapitän Franz Fritzmeier an Werths Trikot zog, damit es nicht nachträglich Ärger gab.

Und das alles für ein Eishockey-Spiel, bei dem es im Wesentlichen darum ging, festzustellen, wer in einer Woche als Tabellendritter oder als Tabellenzweiter über die Ziellinie der Vorrunde huscht. Freilich, richtig gute Spiele gegen richtig gute Gegner sind richtig selten in der Oberliga West. Da kosteten die Akteure bis zum letzten Moment die Hitze des Gefechts aus. Füchse-Trainer Andreas Lupzig war ebenfalls ganz berauscht von 60 mitreißenden Minuten: "Das hat Spaß gemacht. So soll meine Mannschaft spielen mit Kampfgeist, Aggressionen und Leidenschaft." Auch sein Kollege Fred Carroll aus Nauheim war ganz angetan, fand die Partie klasse, das Überzahlspiel seiner Mannschaft aber "besch..."

In der handfest geführten Begegnung auf blauer Augenhöhe sammelte allein der Fuchs 70 Strafminuten (Nauheim kam mit kaum weniger aus). 20 Mal musste irgendwer für zwei Minuten auf die Bank. Anton Bader holte sich planmäßig die dritte Zehn-Minuten-Strafe ab. Damit wäre er für ein Spiel gesperrt und zur Zwischenrunde sauber. Aber Schiedsrichter Christian Neubert schickte ihn dann noch mit einer Spieldauerstrafe vom Eis. Jetzt müssen die Regelkundigen durch Aktenstudium herausbekommen, ob sich Baders erster Fausteinsatz gelohnt hat.

Zuvor hatte der Verteidiger mit zwei Distanzschüssen (10., 5-4/ 19.) für die 2:0-Führung gesorgt. Überhaupt war es ein Sieg aus der zweiten Reihe, denn auch beim 3:0 legte Markus Schmitt (31.) von der blauen Linie los. Mats Schöbel hielt seine Kelle fies für Gästekeeper Ritter in den Weg. Nauheim kam zu seinem Tor in der 43. Minute durch Jannik Striepke. Ein Treffer, der lediglich bewirkte, dass der überragende Björn Linda im Füchse-Tor sich nicht über ein Shut-out freuen durfte. Dann traf Brad Burym (54.) wieder aus einiger Distanz und bei Überzahl (44.).

(RP)
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