Frauenfußball Das große Abenteuer

Die Frauenmannschaft des FCR 01 ist im russischen Kazan angekommen, wo das erste Finalspiel gegen das Team aus Perm morgen stattfindet. 44 Personen sind auf Tour.

Es wird ein Trip mit zwei Unbekannten. Der Tross des Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg, der heute morgen zum Uefa-Women's Cup-Endspiel Nummer eins in Kazan ankam, sieht sich einerseits einem unbekannten Gegner und anderseits einer unbekannten russischen Stadt gegenüber, die nicht einmal die Heimat des deutschen Finalgegners ist. Was gemäß dem "Schengen-Abkommen" in Europa und auch in der restlichen westlichen Welt ohne Probleme vonstatten geht, ist im fernen Riesenreich Russland noch immer eine Art Abenteuer.

Eine Besonderheit ist es, dass die Partie ca. 500 km von Duisburgs Partnerstadt Perm in Kazan, der Hauptstadt der Republik Tatarstan, ausgetragen wird. Denn die Millionenstadt Perm am Fuß des Uralgebirges verfügt über kein geeignetes Stadion. Der russische Verband hatte als Austragungsort auch Moskau benannt, aber das lehnte die Uefa ab, weil die russische Hauptstadt der Uefa nicht rechtzeitig gemeldet worden war.

Die Mannschaft von Zvezda Perm dagegen ging mit der Zeit. Erst 2005 gegründet und nur durch den Verzicht einer anderen Mannschaft in die erste Liga aufgestiegen, wurde das junge Team von Trainer Gregoryus 2007 und 2008 russischer Meister. Dass die Mannschaft, die wie der FCR erstmals im europäischen Frauenwettbewerb auftritt und gleich bis ins Finale stürmte, sehr ernst zu nehmen ist, verdeutlich schon allein die 0:1-Niederlage des Titelverteidigers 1. FFC Frankfurt in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Perm.

Das Stadion in Kazan, in dem die Partie morgen um 17.15 Uhr MEZ angepfiffen wird (live in Eurosport) fasst ca. 27 000 Besucher und wird sicherlich gut gefüllt sein. FCR-Vorstandmitglied Uschi Baak: "Die Russen werden sich nicht die Blöße geben, bei einer Eurosport-Übertragung nach Deutschland vor leere "Der FCR schlägt dort mit einer Truppe von 44 Personen auf", sagt Uschi Baak und steigt in der besten Herberge der Stadt, dem Fünf-Sterne-Hotel Mirage, ab, was den Vorteil hat, dass das Stadion mal gleich um die Ecke liegt.

(RP)
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