Interview "Das Gesamtpaket hat mich überzeugt"

Duisburg · Mit Felix Handschke hat sich die SG OSC Löwen Duisburg einen prominenten Neuzugang gesichert. Der29-fache Bundesligaspieler kommt von TuSEM Essen und will in Rheinhausen Verantwortung übernehmen.

Herr Handschke, wie man hört , hat Ihr Vater Ihnen zum Wechsel zur SG OSC Löwen Duisburg geraten.

Handschke (lacht) So kann man es sagen. Er hat mich in meiner Entscheidung bestärkt. Das Gesamtpaket hat ihn ebenso wie mich überzeugt.

Ihr Vater Maik spielte selbst jahrelang in der Handball-Bundesliga und war anschließend Coach beim TuSEM Essen. Auch Sie trainierten in Essen unter Ihrem Vater.

Handschke Wenn der eigene Vater über ein solches Fachwissen verfügt, dann kann man davon eigentlich nur profitieren. Allerdings kann diese Konstellation manchmal auch stressig werden.

In welchen Situationen?

Handschke (schmunzelt) Wenn ich schlecht trainiert habe und mir das mein Vater beim Abendessen noch einmal vorhält, dann ist sinkt die Laune schnell in den Keller.

In Duisburg sorgte es für Verwunderung, dass ein junger Spieler mit Erstligaerfahrung zu den OSC Löwen wechselt. Welche Beweggründe gab es für Ihre Entscheidung?

Handschke Einerseits kann ich den Aufwand in der Dritten Liga zeitlich besser mit meinem Beruf vereinbaren. Ein Bundesligaspieler hat neben dem Sport wenig Zeit. Andererseits wurde signalisiert, dass man in Duisburg eine Mannschaft zusammenstellen möchte, die jung und hungrig ist. Damit kann ich mich gut identifizieren.

Trainer Jörg Förderer ist bekannt dafür, dass er gut mit jungen Spielern umgehen kann. Kennen Sie ihn?

Handschke Klar, wir kennen uns vom Sehen und hatten bisher zwei Gespräche mit Blick auf die kommende Saison geführt. Ich schätze seine Philosophie von Handball und freue mich auf die Zusammenarbeit.

Wie ist der Kontakt entstanden?

Handschke Mein Vater hat früher mit Mirko Bernau in Dormagen und Matthias Reckzeh in Essen gespielt. Matthias hat den ersten Kontakt hergestellt. Von da an ging alles recht schnell und unkompliziert.

In der Bundesliga haben Sie zuletzt auf der Außenposition gespielt. In Rheinhausen sollen Sie nun auf der Mitte eingesetzt werden.

Handschke Das ist ein weiterer Grund, der den Wechsel für mich attraktiv machte. Ich habe früher immer auf der Mitte gespielt. Auf dieser Position macht mir Handball viel mehr Spaß. Ich will in Duisburg Verantwortung übernehmen. Allerdings möchte ich noch keine großen Töne spucken, sondern erst einmal mit Leistung überzeugen.

Welche Ziele wollen Sie mit den OSC Löwen erreichen?

Handschke Das Wichtigste wird sein, dass wir uns als Mannschaft schnell zusammenfinden. Dafür bedarf es einer guten Vorbereitung. Mit dem Abstieg wollen wir auf keinen Fall etwas zu tun haben. Mal schauen, was nach oben möglich ist.

Und längerfristig? Sehen Sie Ihre Zukunft in Duisburg?

Handschke Darüber möchte ich jetzt eigentlich noch nicht nachdenken. Mein Vertrag läuft zwar nur ein Jahr, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, länger zu bleiben. Für mich zählt erst einmal nur die kommende Spielzeit. Ganz weit gedacht, wäre es unglaublich, wenn wir noch einmal in der zweiten Liga anklopfen könnten. Aber das sind Träume.

Tobias Krzossa stellte die Fragen.

(tob)
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