Fußball Bundesliga-Teilnahme des FCR ist noch nicht gesichert

Duisburg · Für den Fan des Duisburger Sports sind es schwierige Zeiten. Allen voran droht die Stadt durch die Krise des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg eines ihrer überregionalen Aushängeschilder zu verlieren. Der Klub mit dem Zebra ist jedoch nicht der einzige Duisburger Sportverein, dessen nachhaltige Existenz in Frage steht. Auch die Zukunft des insolvenzbedrohten Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg ist mit ernsthaften Fragezeichen behaftet, wenngleich es in der jüngeren Vergangenheit ruhig geworden ist um die finanziellen Belange des Vereins.

Zur Erinnerung: Die Nachricht über die nicht mehr gewährleistete Zahlungsfähigkeit des Traditionsvereins ereilte die Öffentlichkeit im Januar. Eine nicht mehr zu schließende finanzielle Lücke bezifferte der Klub Anfang Februar auf eine Summe von 250 000 Euro. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, das den unweigerlichen Abstieg in die Zweite Bundesliga bedeutet hätte, konnte der Verein auch durch die Vertragsauflösung mehrerer Profi-Spielerinnen vermeiden. Dennoch schaffte der Klub den Klassenerhalt.

Seither arbeitet der Verein an seiner finanziellen Konsolidierung, doch diese gestaltet sich offenbar schwieriger als gedacht. Noch immer kann die Eröffnung des Insolvenzverfahrens nicht ausgeschlossen werden. FCR-Sanierungsvorstand Dr. Gregor Reiter verdeutlicht: "Wir bewegen uns nach wie vor auf des Messers Schneide und arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die Liquidität für die kommende Spielzeit sicherzustellen", so der Rechtsanwalt: "Wir sind auf einem guten Weg, durch sind wird aber noch lange nicht". Die Lage beim Frauen-Bundesligisten ist drastischer als angenommen. Zwar hat der FCR die Lizenz für die kommende Spielzeit erhalten, ob er den Bundesligastartplatz allerdings wahrnehmen kann, ist noch unklar. "Mit dem DFB haben wir verabredet, dass wir in den nächsten Tagen mitteilen werden, ob wir an der Bundesliga teilnehmen", erklärt Reiter. Sollte der FCR diese Hürde nehmen und die Finanzierung der Saison rechtzeitig sicherstellen, wäre damit nicht mehr als dringend benötigte Zeit gewonnen. "Neben Geld brauchen wir insbesondere Zeit, um das, was wir in den vergangenen Monaten angestoßen haben, zu vollenden. Die nächsten drei, vier Monate werden zeigen, ob unsere Bemühungen Früchte tragen – oder eben nicht", so Reiter. Noch ist beim FCR also nichts gewonnen. Mit der Teilnahme an der kommenden Bundesligaspielzeit hätte sich der Klub lediglich in die nächste Runde gerettet und die drohende Zahlungsunfähigkeit hinausgezögert.

Weil die Lizenzerteilung ab der Saison 2014/2015 an finanzielle Kriterien gebunden ist, muss der FCR langfristig neu strukturiert werden. Das Problem, mit dem der angeschlagene Bundesligist zu kämpfen hat, sind die horrenden Altlasten. Weiterhin ist die Liquiditätslücke nicht geschlossen. Wie viel von den ursprünglich fehlenden 250 000 Euro bereits getilgt wurde, darüber gibt es keine öffentliche Aussage. Gelingt es nicht, den Betrag spätestens in der kommenden Saison zu tilgen, droht die Insolvenz.

(RP)
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