Die Jugendstory Büffeln statt trainieren

Der Nachwuchs-Judoka hat jetzt erst mal auf anderem Gebiet die Chance, sich erfolgreich durchzusetzen. Der PSVer steht kurz vor dem Abitur.

 Im Judo kann Deutschland die nächste Bronze-Medaille holen.

Im Judo kann Deutschland die nächste Bronze-Medaille holen.

Foto: AFP, AFP

Siebter bei den U20-Europameisterschaften, Deutscher Einzelmeister, Deutscher Mannschaftsmeister und zweifacher Westdeutscher Meister — die Erfolgsstatistik von Aaron Hildebrand, Judoka des PSV Duisburg, kann sich wirklich sehen lassen. Doch in diesem Jahr wird wohl kein neuer Erfolg zu dieser Statistik hinzukommen. Hildebrand ist aufgrund einer schweren Schulterverletzung zu einer langen Zwangspause verdonnert.

Ausgekugelte Schulter

Bei den U20-Europameisterschaften in Warschau kugelte sich der Schüler des Mercator-Gymnasiums die Schulter aus. "Daraufhin ist mir das Gelenk auch im Training einige Male ausgekugelt. Um das zu verhindern, musste ich operiert werden", erklärt Hildebrand den Anfang seiner Verletzungsmisere. Nach der Operation musste der Schüler vier Wochen einen Gürtel tragen, der den Arm fixier soll. "Natürlich war der Gürtel oft nervig. Man fühlt sich sehr eingeschränkt und gerade beim Schlafen stört das enorm", beschreibt Aaron Hildebrand nicht gerade begeistert.

Doch die Schlafstörungen sind nichts gegen die Judo-Ereignisse, die er in seiner sechs Monate langen Zwangspause verpasst. Neben den Deutschen Meisterschaften der U20-Junioren und der Männer kann der 18-Jährige auch bei den ersten internationalen Turnieren dieses Jahres antreten. "Das ist natürlich sehr schade, da diese Wettkämpfe auch eine große Rolle für die spätere Nominierung des Bundestrainers für die kommende Europameisterschaft spielen werden", erzählt Hildebrand mit trauriger Stimme. Seine Miene passt zur Gemütsbewegung.

Aber der Vorzeige-Judoka steckt den Kopf noch lange nicht in den Sand: "Ich werde versuchen, nach der Verletzung so schnell wie möglich wieder meine alte Form zu finden." Bereits vor zwei Jahren fiel Aaron mit der gleichen Verletzung sage und schreibe sieben Monate aus. Die Schulter ist offenbar ein Knackpunkt in seiner Karriere. Doch auch damals kämpfte sich der Schüler zurück ins Rampenlicht.

Krankengymnastik

Am 26. Januar ist der Judoka 19 Jahre alt geworden. Am Geburtstag stand als Start ins Ungewisse auch Krankengymnastik. In zwei Monaten soll er, wenn bis dahin alles planmäßig verläuft, die verletzte Schulter wieder leicht belasten können.

Ein gutes Alternativ-Programm für die fehlenden Trainingsstunden hat Aaron bereits gefunden. "Ich habe jetzt mehr Zeit, um für mein Abitur zu lernen", erzählt Aaron Hildebrand, der in diesem Jahr seinen Schulabschluss macht. Doch natürlich würde der PSV-Judoka auch auf der Matte stehen, anstatt am Schreibtisch zu sitzen. Büffeln und trainieren, das ist sein Nahziel.

(RP)
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