Fußball "Bombe": Lira geht nach Potsdam

Obwohl das am Sonntag verlorene Heimspiel gegen Turbine Potsdam sowie das an den beiden kommenden Wochenenden folgende Halbfinale im Uefa-Women's Cup im Vordergrund beim Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg steht, schlugen gestern drei Meldungen wie eine Bombe ein. Nationalspielerin und Weltmeisterin Fatmire "Lira" Bajramaj und Corinna Schröder wechseln in der kommen Spielzeit zum Klassenkonkurrenten 1. FFC Turbine Potsdam. Auch Stephanie Goddard wird den Verein verlassen. Ihr Ziel ist noch unbekannt.

"Wir können nicht mithalten"

FCR-Vorsitzender Guido Lutz bestätigte gestern die Meldungen, zeigte sich aber nicht sonderlich schockiert. "Lira ist eine gute Technikerin. Wenn sie sich körperlich noch weiterentwickelt, kann sie eine ganz Große werden. Ich wünsche ihr alles Gute." Corinna Schröder war zuletzt ohnehin nicht mehr erste Wahl bei Trainerin Martina Voss. Auch am Sonntag gegen Turbine Potsdam wurde sie nur eingewechselt (77. Minute). Nochmals Guido Lutz: "Es gibt für die Spielerinnen Angebote, da kann man einfach nicht mithalten. Wir können es uns nicht leisten, zu tief in die Tasche zu fassen." Lutz hofft, dass es keine weiteren prominenten Abgänge mehr geben wird und verweist auf in Kürze anstehende Vertragsverlängerungen. Im übrigen setzt man beim FCR weiterhin auf das bewährte Konzept, den eigenen Nachwuchs bis zur Bundesligareife zu fördern.

Glanzvolle Premiere?

Verpatzte Generalprobe — gelungene Premiere? Falls die alte Volksweisheit zutrifft, dass einer verpatzten Generalprobe zumeist eine glanzvolle Premiere folgt, muss es dem Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg angesichts der Heimniederlage gegen Turbine Potsdam nicht bange sein. Am kommenden Samstag steigt als FCR-Premiere in einem europäischen Wettbewerb das Hinspiel im Uefa-Women's Cup bei Olympique Lyon, und das Ziel muss sein, ein Ergebnis zu erzielen, dass für das Rückspiel alle Möglichkeiten offen lässt.

FCR-Vorsitzender Guido Lutz nahm am Sonntag in einem Pariser Vorort den Konkurrenten schon mal persönlich unter die Lupe. Der Spitzenreiter der ersten französischen Frauenliga setzte sich beim Tabellenzweiten Juvisy mit 4:1 eindrucksvoll durch. Lutz sah vor allem eine ganz starke Offensive einer Mannschaft die mit nationalen und internationalen Spitzenspielerinnen nur so gespickt ist. Im Vergleich mit den Stärken der Französinnen und dem FCR räumt er Olympique Lyon eine leichte Favoritenstellung ein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort