Wasserball Boffen überragt bei den zwei Wasserball-Siegen des ASCD

Duisburg · Beim 17:2 gegen Cannstatt steuert der 16-Jährige zwei Treffer bei, beim 17:7 gegen Neukölln wird er zum Spieler des Tages ernannt.

Der Amateur SC Duisburg hat sich zum Jahresabschluss im Schongang schadlos gehalten. Gegen den SV Cannstatt behielt der amtierende Wasserball-Meister und Pokalsieger am Samstag mit 17:2 (5:0, 3:0, 5:1, 4:1) die Oberhand, den Liga-internen Aufsteiger SG Neukölln wiesen die Wedauer gestern ebenfalls deutlich mit 17:7 (5:1, 3:3, 6:3, 3:2) in die Schranken.

Das vermeintliche Verfolger-Duell mit Cannstatt wurde dieser Bezeichnung in keinster Weise gerecht. "Mit dieser Truppe war für uns einfach nicht mehr drin", gab Gäste-Trainer Jürgen Rüdt nach der Lehrstunde, die der ASCD seiner Mannschaft erteilt hatte, fast schon entschuldigend zu Protokoll. Im Vorfeld hatte Rüdt mit einem knapperen Ergebnis geliebäugelt, doch vor der Abfahrt ereilten ihn zwei Hiobsbotschaften. Cannstatts Leitwolf Florian Naroska musste ebenso passen wie Centerspieler Christian Schubert. "Das sind Ausfälle, die wir nicht kompensieren können. Dafür ist unsere Spielerdecke zu dünn", erklärte Rüdt, dem nur elf Akteure zur Verfügung standen.

Gegen andere Mannschaften der Deutschen Wasserball Liga (DWL) hätte das vermutlich gereicht, um knapp zu gewinnen oder aber wenigstens ein achtbares Resultat zu erzielen. Nicht aber gegen den ASCD, der nach den knappen Niederlagen in Berlin und Hannover energisch in die Erfolgsspur zurückkehrte. Auf fünf Positionen verändert – neben den wiedergenesenen Tobias Kreuzmann und Manuel Grohs standen diesmal auch Daniel Grohs, Ben Boffen und Nick Möller im Kader – legte der Double-Gewinner von Beginn an eine hohe Schlagzahl vor. Till Rohe sorgte bereits nach 27 Sekunden für die Führung, die seine Mannschaftskameraden bis Mitte des zweiten Viertels auf 8:0 ausbauten. Erst nach dem 0:8 gelang Jakob Zühl Ergebniskosmetik, Miro Tadin traf im Schlussabschnitt für die Schwaben zum 14:2. Der Rest war eindeutig. "Wenn unser Torhüter Florian Pirzer nicht gewesen wäre, hätten es auch 25 Gegentore werden können", sagte SVC-Coach Rüdt, der froh war, dass die deutliche Niederlage nicht in einem völligen Debakel mündete.

Im gestrigen Duell mit Neukölln ließ ASCD-Trainer Arno Troost rotieren. Anstelle von Nationaltorhüter Moritz Schenkel, am Samstag zum Spieler des Tages gewählt, schwamm der 18-Jährige Christopher Hans zwischen den Pfosten. Zudem rückten Frederic Schüring, Nils Illinger, Christian Theis und der junge Spanier Pol Gomà Esforzado ins Aufgebot.

Im Vergleich zum Hinspiel vor zwei Wochen, das der ASCD mit 28:2 für sich entschieden hatte, leistete das punktlose Schlusslicht aus Berlin diesmal aber deutlich mehr Gegenwehr. An der Duisburger Dominanz änderte das naturgemäß nichts. Mit der Zehn-Tore-Niederlage konnten die Gäste aus Berlin, die mit den früheren Duisburger Paul Constantin (DSV 98) und Tobias Gietz (ASCD) antraten, aber gut leben. Aufseiten der Amateure hinterließ Ben Boffen am Wochenende einen starken Eindruck. Der erst 16-jährige Centerspieler kam erstmals in der Bundesliga zum Einsatz, steuerte insgesamt fünf Treffer bei und wurde gestern prompt zum Spieler des Tages gekürt. Dass da ein riesiges Talent für den ASCD ins Becken geht, ist zwar nicht erst seit diesem Wochenende bekannt, doch die Vorstellung des Youngsters war diesmal schlicht überragend.

ASCD gegen Cannstatt: Schenkel - Eidner (1), Schimanski, Real (4), Rohe (2), M.Grohs, Boffen (2), Kreuzmann (2), Kalberg (1), Schüler (3), Obschernikat (1), D. Grohs (1), Möller, ASCD gegen Neukölln: Hans - Eidner (3), Schüring (1), Real (1), Rohe (4), M. Grohs, Boffen (3, Spieler des Tages), Esforzado (1), Kalberg, Schüler, Illinger (2), Theis (2), D. Grohs

(kök)
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