Lokalsport Bernau will mit dem OSC hoch hinaus

Duisburg · In der kommenden Saison möchte der sportliche Leiter mit den Rheinhausern die Tabellenspitze angreifen. Ex-Geschäftsführer Witschel ruft derweil zum Boykott der neuen Spielgemeinschaft auf.

 Sören Kress (Nr. 5) kommt kraftvoll zum Abschluss.

Sören Kress (Nr. 5) kommt kraftvoll zum Abschluss.

Foto: Andreas Probst

Nach dem 22:20-Sieg des Handball-Drittligisten OSC Rheinhausen gegen die HSG Varel-Friesland ging es im Foyer der Sporthalle an der Krefelder Straße hoch her. Hans Witschel, zu Bundesligazeiten Geschäftsführer der "Olympischen", hatte die Anhänger zu einer Diskussionsrunde gebeten. Er rief dazu auf, den in der vergangenen Woche beschlossenen Zusammenschluss mit Hamborn 07 und den Wölfen Nordrhein zu verhindern. Witschel sprach von einer "skandalösen Nacht-und-Nebel-Aktion", in der die Kooperation beschlossen wurde. "Das ist ein Verrat der Mitglieder des OSC Rheinhausen", wetterte Witschel weiter. Nur vereinzelt gab es für seine Ausführungen Applaus.

Die Anhänger des OSC Rheinhausen scheinen in der Kooperationsfrage noch nicht zu einem Konsens gekommen zu sein. Mirko Bernau, sportlicher Leiter des OSC, steht den Veränderungen neutral gegenüber: "Heute fanden zum ersten Mal Gespräche statt, bei denen ich voll involviert war. Ich sehe das weder positiv noch negativ. Mir ist es wichtig, dass ich Planungssicherheit habe, um einen schlagfertigen Kader zusammenzustellen."

Dahingehend ist Bernau auf einem guten Weg: "Wir sind viel weiter als im letzten Jahr." Nachdem der sportliche Leiter vor einer Woche die Rückkehr von Rückraumspieler Tim Gentges bekannt gab, dürften in Kürze drei weitere Personalien dingfest sein. Marcel Wernicke, Sören Kress und Maik Schneider, deren Verträge auslaufen, bleiben wohl auch im nächsten Jahr. "Der Vertrag von Maik hat sich automatisch verlängert. Wenn beruflich nichts mehr dazwischen kommt, bleibt er", berichtet Bernau. Auch bei Wernicke und Kress könnten nur noch Kleinigkeiten eine weitere Zusammenarbeit verhindern: "Bei beiden sieht es gut aus." Um den scheidenden Torhüter Sebastian Bliß zu ersetzen, hat Bernau derweil zwei heiße Kandidaten auf seiner Liste, dessen Namen er noch nicht nennen will. Die beiden Wackelkandidaten Mirko Szymanowicz und Bastian Roschek erhielten noch Bedenkzeit. Bernau: "Mit beiden werden wir uns Ende des Monats noch einmal zusammensetzen." Fest steht für den sportlichen Leiter, dass die erste Mannschaft in der kommenden Saison das Potenzial haben wird, sich in den vorderen Tabellenregionen einzureihen. Das Wort "Aufstieg" nimmt Bernau wegen der starken Konkurrenz zwar bewusst nicht in den Mund, dass er in der Ligaspitze mitmischen möchte, gibt er aber deutlich zu verstehen: "Ich will oben mitspielen. Die Jungs haben sich toll entwickelt. Wenn wir auf die Tabelle schauen, dann fehlen zum Fünften doch gerade einmal zwei Punkte. Zudem kommt mit Tim Gentges ein starker Mann zurück."

Gestern Abend bewies der aktuelle Kader, dass er an einem guten Tag gegen die Besten der Liga bestehen kann. Gegen die seit vierzehn Spielen unbesiegte HSG Varel-Friesland setzte sich der OSC dank einer hervorragenden Defensivleistung mit 22:20 (9:10) durch. Die Partie war lange ausgeglichen. Nach 45 Minuten setzten sich die Rheinhauser, angetrieben vom bärenstarken Matthias Reckzeh, auf 17:11 ab und büßten den Vorsprung nicht mehr ein. "Wir haben pro Halbzeit nur zehn Tore kassiert. Das ist selten", freute sich Trainer Jörg Förderer.

(tob)
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