Handball Becker und Schwartz einig: Ergebnis ist egal

Wie schnell sich die Zeiten doch ändern können. Noch vor einigen Jahren hätten sowohl die Handballerinnen des TV Aldenrade als auch des ETuS Wedau alles daran gesetzt, in einem Spiel gegen den Lokalrivalen als Sieger vom Platz zu gehen.

Diese enorme Rivalität verlor aber in ihrer kurzen Pause — der ETuS stieg ein Jahr nach dem TVA in die Regionalliga auf — deutlich an Schärfe. Vor dem heutigen Kräftemessen in der zweiten Runde des WHV-Pokals steht ein neuer "Tiefpunkt" des Konkurrenzdenkens an, da bei beiden Parteien eindeutig Liga und der dortige Klassenerhalt Priorität genießen.

"Für uns ist dieses Spiel nicht mehr als eine reine Trainingseinheit — und in unserer aktuellen Situation ist es mir egal, ob wir bei uns in der Halle trainieren oder in Wedau gegen einen guten Gegner spielen. Und die Mädchen freuen sich ja auch im Training, wenn sie ein Tor werfen oder in der Abwehr eine gute Aktion gelingt", gibt TVA-Trainer Karl-Rudolf Becker offen zu. Vielleicht kommt dem Übungsleiter die Partie gerade recht, um vor der immens wichtigen Partie gegen die Reserve des TSV Bayer Leverkusen noch einige Experimente wagen zu können. Denn mit Denise Schauenberg bricht ein zentraler Eckpfeiler im Spiel der Walsumer weg — offensiv wie defensiv. Zu Saisonbeginn war die Kreisläuferin bereits wochenlang mit einem Bandscheibenvorfall ausgefallen — nun hindert sie erneut ihr malader Rücken.

Daher muss Becker einige Umstellungen vornehmen — und will auch andere Varianten am Kreis ausprobieren, anstatt lediglich Alice Scheja dorthin zu verschieben, "weil wir sonst ja Rechtsaußen das nächste Problem haben". Ob Indra Bouten heute die Reise in den Duisburger Süden mit antritt, wusste Becker noch nicht. Abgesehen vom Duo Schauenburg/Bouten sind alle Spielerinnen fit und an Bord.

Ähnlich sieht es Beckers Gegenüber Rainer Schwartz, für den die Partie unter "der gleichen Prämisse wie das Pokalspiel gegen Schwitten" steht. Sprich: Die Spielerinnen, die sonst eher weniger Einsatzzeiten genießen, sollen vermehrt zum Einsatz kommen, um ihren Rhythmus zu halten, und für den Ernstfall parat zu stehen. "Das Ergebnis ist für beide Parteien eher nebensächlich, so wie der Pokal in beiden Lagern zweitrangig ist. Trotzdem denke ich, dass es ein interessantes Spiel werden wird. Und abschenken will man im Derby ja auch nichts", erklärt Schwartz. Ein dickes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz der zuletzt so starken Abwehrspezialistin Anja Krohm, die übrigen Spielerinnen sind fit und an Bord.

Der Sieger darf von einem "großen Los" träumen — berechtigt ein Erfolg heute doch zum Einzug in den DHB-Pokal in der kommenden Spielzeit.

(RP)
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