Eishockey Aufstiegsfinale: Fritzmeier gegen Fritzmeier

Eishockey · Nur noch einmal zur Erinnerung: In der 7. Minute der Verlängerung schoss Dennis Palka auf das Tor der Dortmunder Elche. Torhüter Finkenrath ließ den Puck abprallen. Mats Schöbel nahm ihn mit und schob ihn zum 3:2-Erfolg über die Linie. Heute wird der Stürmer 26 Jahre alt.

 Im Finale um den Zweitliga-Aufstieg trifft Franz Fritzmeier junior, Trainer des EVD, auf seinen Vater, der als Sportdirektor bei den Tölzer Löwen arbeitet.

Im Finale um den Zweitliga-Aufstieg trifft Franz Fritzmeier junior, Trainer des EVD, auf seinen Vater, der als Sportdirektor bei den Tölzer Löwen arbeitet.

Foto: reichwein, lammertz

Am Dienstag machte er sich und den Füchsen das schönste Geschenk. Der finale Treffer in der Vorschlussrunde zum Aufstieg in die Zweite Liga hatte dem Eishockey-Oberligisten EV Duisburg den dritten Sieg in der Halbfinal-Serie beschert. Der Auswärtserfolg, von den Fans der Füchse überschwänglich gefeiert, öffnete die Tür zur Endspielserie gegen die Tölzer Löwen, die das Ostteam aus Halle besiegten. Mehr muss über die Partien nicht gesagt werden.

Warum auch? Die Schlussrunde, die am Samstag mit dem Auswärtsspiel im tiefsten Bayern beginnt, hat es in sich. Hier gilt: Wenn der Vater mit dem Sohne. Franz Fritzmeier Junior trifft auf Franz Fritzmeier Senior. Der junge Fritzmeier (31) leistet als Trainer der Füchse großartige Arbeit. Der "alte Fritz" (54) ist bei den Tölzern als Sportdirektor tätig. "Zum Glück sehen wir uns nicht auf dem Eis. Ich stehe an der Bande und mein Vater sitzt auf der Tribüne", sagt der EVD-Coach.

In Tölz ist er groß geworden, gegen Tölz kann er nun ein Großer werden: mit dem Aufstieg in die Zweite Liga, der vor der Saison noch weit entfernt schien. Drei Siege in der abschließenden Serie trennen den EV Duisburg vom "Pott". Der gebürtige Tölzer, der am 18. April, also drei Tage nach einem möglichen fünften Spiel, 32 Jahre alt wird, könnte zum Trainer-Rookie des Jahres aufsteigen. Doch der Übungsleiter, der sich auch beruflich noch in der Lehre befindet, bilanziert die Begegnung mit einem Blick über den Tellerrand. "Ich sehe dieses Finale vor allem als einen Erfolg für die Nachwuchsarbeit im deutschen Eishockey."

Zwei Teams ohne Ausländer treffen aufeinander. Zwei, die konsequent auf heimische Talente gesetzt haben und mit vier Reihen die alten Hasen — ob aus Kanada, Tschechien oder sonst woher — aus dem Rennen scheuchten, machen den Aufstieg unter sich aus. Seinen Jungs hat er gesagt: "Diese Finale ist ein Thema in ganz Eishockey-Deutschland."

Trainer Franz Fritzmeier trifft der Einzug ins Finale übrigens nicht unvorbereitet. Er hatte sich bereits vor gut einer Woche ein Viertelfinal-Spiel der Löwen gegen Bad Nauheim angesehen. Nicht wegen der Hessen, die ein möglicher Halbfinal-Gegner gewesen wären. "Ich kannte Tölz nur von Videos, aber man weiß erst, was eine Mannschaft drauf hat, wenn man sie im Stadion gesehen hat", so der Cocach. Videos und Tickets hatte ihm der Vater besorgt. Und auch der war nicht untätig und beobachte ein Spiel der Füchse gegen Regensburg. Sein Resümee damals: "Gegen euch werden wir es im Endspiel schwer haben." Mutter Fritzmeier hat sich in Tölz am Dienstag gleich ein wenig unbeliebt gemacht. Sie drückt die Daumen für den Sohn.

(kew)
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