Wasserball ASCD liefert eine erste Glanzleistung ab

Duisburg · Im ersten Halbfinale siegte der Wasserballmeister in Hannover 13:5. Heute und morgen gibt es die Spiele zwei und drei.

 Tor für den ASCD: Jan Obschenikat (mitte hinten) trifft, Sven Roeßing (rechts, Nummer 7) jubelt, Roger Kong (rote Kappe) im Waspo-Tor ist bedient.

Tor für den ASCD: Jan Obschenikat (mitte hinten) trifft, Sven Roeßing (rechts, Nummer 7) jubelt, Roger Kong (rote Kappe) im Waspo-Tor ist bedient.

Foto: Hauke Schilling

Sieben Mal in Folge lautete die Paarung in der Finalserie um die Deutsche Wasserball-Meisterschaft zuletzt Wasserfreunde Spandau 04 Berlin gegen Amateur SC Duisburg. Seit Mittwochabend deutet alles darauf hin, dass die ewigen Rivalen auch in dieser Saison den Titel unter sich ausmachen. Denn sowohl der Rekord-Champion aus der Hauptstadt als auch der amtierende Meister und Pokalsieger ASCD setzten zum Auftakt des Play-off-Halbfinals stattliche Ausrufezeichen. Spandau wurde seiner Favoritenrolle gerecht, entschied das Auswärtsspiel beim Hauptrunden-Vierten SSV Esslingen mit 14:4 für sich.

Im Stadionbad Hannover waren die Kräfteverhältnisse überraschenderweise ebenfalls klar verteilt. Der ASCD ließ beim 13:5-Erfolg die Muskeln spielen und verpasste Waspo 98 Hannover einen Dämpfer, von dem sich der Vorjahresdritte und selbst ernannte Titelkandidat mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr erholen wird. "Besser so, als 10:11 in letzter Sekunde. Der Amateur trifft, wir nicht. Da ist man dann chancenlos, und das ist dann heute auch so gewesen", haderte Hannovers Trainer Karsten Seehafer mit der Chancenverwertung.

Auf Augenhöhe begegnete der Herausforderer dem Meister nur bis Mitte des zweiten Viertels. Waspo-Kapitän Ingo Pickert traf zum 3:3, anschließend konnten der frühere Nationalspieler und sein Team nicht mehr Schritt halten mit dem ASCD. Der Double-Gewinner lieferte zum richtigen Zeitpunkt eine Glanzleistung ab. "Wir sind sehr konzentriert zu Werke gegangen", lobte Trainer Arno Troost.

Dass Hannover in Führung ging, der erste eigene Treffer hingegen bis zur siebten Minuten auf sich warten ließ, brachte die Duisburger nicht aus der Ruhe. "Wir sind etwas schleppend ins Spiel gekommen", so Troost: "Wichtig war, dass wir Geduld hatten." Nach dem Ausgleichstreffer durch den jungen Spanier Pol Goma Esforzado nahmen die Amateure das Zepter in die Hand und gaben es nicht mehr her. Vor vier Monaten hatte der ASCD im Hauptrunden-Duell an gleicher Stelle nach einer 6:3-Führung noch mit 7:8 den Kürzeren gezogen. Am Mittwochabend bestach der Titelverteidiger durch Konsequenz und führte noch im dritten Viertel die Entscheidung herbei (10:4, 23.).

Den Grundstein für den ungefährdeten Erfolg legten Kapitän Tobias Kreuzmann und Co. in der Defensive. Die Gäste legten Waspos Spielmacher "an die Kette", Torhüter Moritz Schenkel lief zu großer Form auf, zudem mangelte es Hannover im Abschluss an Nervenstärke und Glück. "Sie haben einige Fahrkarten geschossen, wir haben unsere Chancen genutzt", so Troost, der seinem Team ein starkes Überzahl-Spiel bescheinigte.

In Sicherheit wiegt sich Duisburgs Trainer des Jahres freilich nicht. "Wir haben das erste Spiel gewonnen. Drei müssen es sein, um ins Endspiel einzuziehen. Also haben wir unseren Job erst genau zu 33-komma-Periode-drei Prozent erfüllt", rechnet Troost vor. Er warnt davor, die Heimspiele morgen (16 Uhr) und Sonntag (14 Uhr, beide Schwimmstadion) als Selbstläufer zu betrachten: "Natürlich wollen wir die Serie vorzeitig für uns entscheiden. Aber dazu müssen wir am Wochenende da weitermachen, wo wir in Hannover aufgehört haben."

(kök)
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