Wasserball ASCD Absoluter Super-Champion Deutschlands

Duisburg · Duisburg ist viel schöner als Berlin" – seit Jahren stimmen die Anhänger des Amateur SC Duisburg diesen Gesang aus voller Kehle an, wenn ihr Team gegen Spandau 04 Berlin spielt. Seit Mittwochabend dürfen alle Amateure nun auch mit Fug und Recht behaupten: "Duisburg ist besser als Berlin."

 Amateure in Siegerlaune: Fünfte Reihe (v.l.): Dennis Eidner, Manuel Grohs. Vierte Reihe: Julian Real, Frederic Schüring, Sven Roeßing, Christian Theis, Niclas Becker, Nils Illinger. (Dritte Reihe v.l.): Philipp Kalberg, Yannik Zilken, Jan Obschernikat. (Zweite Reihe v.l.): Paul Schüler, Moritz Schenkel, Till Rohe, Kostas Gouvis. Unten (v.l.): Tim-Ole Fischer, Tobias Kreuzmann.

Amateure in Siegerlaune: Fünfte Reihe (v.l.): Dennis Eidner, Manuel Grohs. Vierte Reihe: Julian Real, Frederic Schüring, Sven Roeßing, Christian Theis, Niclas Becker, Nils Illinger. (Dritte Reihe v.l.): Philipp Kalberg, Yannik Zilken, Jan Obschernikat. (Zweite Reihe v.l.): Paul Schüler, Moritz Schenkel, Till Rohe, Kostas Gouvis. Unten (v.l.): Tim-Ole Fischer, Tobias Kreuzmann.

Foto: Andreas Probst

Duisburg ist viel schöner als Berlin" — seit Jahren stimmen die Anhänger des Amateur SC Duisburg diesen Gesang aus voller Kehle an, wenn ihr Team gegen Spandau 04 Berlin spielt. Seit Mittwochabend dürfen alle Amateure nun auch mit Fug und Recht behaupten: "Duisburg ist besser als Berlin."

Um Punkt 20.28 Uhr schubste die Mannschaft von Arno Troost den Rekord-Champion vom Thron. Zehn Tage nach dem Pokalsieg sicherte sich der ASCD durch einen 9:7-Erfolg im vierten Finalspiel auch den so lang ersehnten Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Zum ersten Mal überhaupt beenden die Amateure die Saison als Double-Gewinner, nach schier endlosen 45 Jahren sind die Schwarz-Gelben wieder Meister. Spandau guckt in die Röhre, bleibt erstmals seit 1993 ohne nationalen Titel. Wer hätte noch vor zwei Wochen davon zu träumen gewagt? ASCD, das ist ab sofort die Abkürzung für "Absoluter Super-Champion Deutschlands". Heja, heja, heja Amateur! Die Schlusssirene war am Mittwoch zugleich der Startschuss für einen Feier-Marathon, wie ihn selbst der Amateur noch nicht erlebt haben wird. Trainer Troost landete im Becken, Mannschaftsleiter Marek Debski, Betreuer Frank Brauer und die diesmal nicht eingesetzten Spieler folgten ihm nach einer Partie, die in die Geschichtsbücher eingeht. Das Vereinsbad platzte aus allen Nähten. Weit mehr als 1000 Zuschauer sorgten bei strömendem Regen für eine finalwürdige Atmosphäre und durften drei Minuten vor dem Ende "Schade Spandau, alles ist vorbei" anstimmen. "Geil" war der erste Kommentar von Arno Troost. "Unglaublich", das erste Statement von Kapitän Tobias Kreuzmann, der mit seinen Teamkollegen ein wahrhaft meisterliches Spiel ablieferte. Nach der 2:0-Führung durch Julian Real (2.) und Till Rohe (7.) blieb der ASCD die Wasserball-Ewigkeit von 15 Minuten ohne Torerfolg. Spandauer glich per Doppelschlag aus (10./11.) und ging unmittelbar nach der Halbzeit sogar in Führung.

Früher wären die Amateure nervös geworden. Gestern schlugen sie mit voller Wucht zurück. Allen voran Dennis Eidner. Der Centerspieler, vor der Saison aus Spandau gekommen, erzielte zwei Tore selbst, bereitete den Überzahl-Treffer von Julian Real vor — schon war der ASCD wieder mit 5:3 (25.) in Front. Bis zum 6:5 (26.) durften die Spandauer hoffen, den Kopf irgendwie noch aus der Schlinge zu ziehen. Dann sorgten Sven Roeßing und Till Rohe mit ihren Treffern für den K.o. des Rekord-Champions, der in den letzten 34 Jahren 32 Mal Meister war. Der Rest war grenzenloser Jubel gepaart mit Stolz. "Endlich! Dafür haben wir als Mannschaft und dieses fantastische Umfeld die ganzen Jahre so hart gearbeitet", jubelte Tobias Kreuzmann. "Wir hatten in dieser Saison mit so vielen Problemen zu kämpfen, sei es Verletzungspech oder die Sperrung des Schwimmstadions", sagte Trainer Troost: "Aber all' das hat uns nur noch stärker gemacht."

(kök)
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