Handball Anspruch und Wirklichkeit

Handball · Die Handballer von Hamborn 07 wollten in der Oberliga ein gewichtiges Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen. Nach 13 Spielen stehen die "Löwen" als Siebter im Niemandsland der Tabelle – eine bittere Enttäuschung.

 Für die Hamborner Handballer verlief die erste Saisonhälfte enttäuschend.

Für die Hamborner Handballer verlief die erste Saisonhälfte enttäuschend.

Foto: SCANPIX-SWEDEN, AFP

Die Handballer von Hamborn 07 wollten in der Oberliga ein gewichtiges Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen. Nach 13 Spielen stehen die "Löwen" als Siebter im Niemandsland der Tabelle — eine bittere Enttäuschung.

Sebastian Mühleis, der Trainer des Handball-Oberligisten Hamborn 07, war sichtlich erleichtert als sich seine Mannschaft zuletzt mit einem 25:25-Unentschieden gegen die DJK Adler Königshof in die Winterpause verabschiedete: "Ich bin wirklich froh, dass dieses turbulente Halbjahr jetzt zu Ende ist." Wer will es ihm verübeln? Schließlich erlebte Mühleis, der zu Saisonbeginn den Chefposten bei den Hamborner "Löwen" von Urgestein Werner Enders übernommen hatte, mit seiner Mannschaft eine Berg- und Talfahrt, die sich größtenteils in den Niederungen abspielte.

Saisonstart mit vier Niederlagen

Dabei sah die Welt in Hamborn zu Saisonbeginn noch freundlich aus. Angesichts der Verpflichtung der Zweitliga-erfahrenen Fabian Schneider und André Niese liebäugelten die Verantwortlichen öffentlich mit dem Aufstieg. Was dann aber folgte, war ein Fehlstart, wie er im Buche steht. Der Auftakt-Niederlage gegen Enders' neuen Verein Jahn Hiesfeld folgten drei weitere Pleiten — und schon war der Zug nach oben abgefahren.

Mittlerweile, wo noch ein Hinrundenspiel zu absolvieren ist, sieht es ein wenig freundlicher aus. Die "Löwen" konnten die Abstiegszone verlassen und sind als aktuell Siebter zur grauen Maus avanciert. Vom Aufstieg aber redet niemand mehr. Auch Sebastian Mühleis nicht, der als Trainer-Neuling die großen Fußstapfen seines Vorgängers nicht auszufüllen vermag.

Noch schwerer als die sportliche Saison im Oberliga-Niemandsland fielen freilich die finanziellen Probleme ins Gewicht. Anfang November verkündete der Verein, wichtige Sponsoren verloren zu haben. Als Hauptgrund führte der Sportliche Leiter Michael Peter den Tod des langjährigen Vorsitzenden Helmut Kanngießer an, der viele Kontakte zu Sponsoren geknüpft hätte. Der Engpass führte naturgemäß zu ausstehenden "Aufwandsentschädigungen". Rückraumspieler Christian Lange zog daraus die Konsequenzen und verabschiedete sich kurz vor Weihnachten in Richtung des abstiegsbedrohten Verbandsligisten Moerser HSG Adler. Wann die nächsten Spieler folgen würden, schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch dank des vorweihnachtlichen Geschenks eines Sponsors, der die aufgelaufenen Rückstände beglich, scheint diese Gefahr gebannt — und die Weichen für eine sportlich versöhnliche Rückrunde gestellt.

(tob)
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