Wasserball Amateur SC muss Matchball abwehren
Duisburg · Der ASCD kann den Kampf um die Meisterschaft heute schon verlieren. Für einen Sieg braucht es vor allem Kampfgeist.
Zum achten Mal in Folge machen der Amateur SC Duisburg und die Wasserfreunde Spandau 04 Berlin den Deutschen Wasserball-Meister unter sich aus. Über die volle Distanz ging die Best-of-five-Finalserie dabei noch nie. Sechs Mal feierten die Hauptstädter nach drei oder vier Partien den Titelgewinn. Im vergangenen Jahr behielt der ASCD mit 3:1-Siegen die Oberhand und feierte anschließend ausgelassen den ersten Double-Gewinn der Vereinsgeschichte.
Heute um 20 Uhr muss der amtierende Meister einen Matchball abwehren. Denn den vor einer Woche errungenen 5:4-Auftaktsieg konnte Duisburgs Mannschaft des Jahres in Berlin nicht bestätigen. Am Samstag unterlagen die Schützlinge von Arno Troost mit 8:11, am Sonntag wurde es beim 6:12 deutlich. "Uns ist es am Wochenende nicht gelungen, konsequent Wasserball zu spielen", weiß Trainer Arno Troost die Niederlagen einzuordnen: "Wir haben in den entscheidenden Phasen unsere Chancen nicht genutzt, dafür aber überflüssige Gegentore kassiert."
Die Partien in der Schöneberger Schwimmsporthalle verliefen insofern ähnlich, als dass der ASCD beide Male vor der Pause deutlich ins Hintertreffen geriet. Am Samstag stellten die Gäste nach einem Drei-Tore-Rückstand den Anschluss wieder her, brachten sich dann aber in der Schlussphase um den möglichen Lohn. Beim Stand von 7:8 fingen sich Kapitän Kreuzmann und Co. einen ganz und gar unnötigen Treffer. Am Sonntag lagen die Amateure bereits nach zehn Minuten mit 1:5 zurück. Nach der Pause brachten die Youngsters Gilbert Schimanski und Pol Gomà Esforzado auf 4:6 heran. "Aber wenn man gegen Spandau mit drei, vier Toren zurückliegt, kostet eine Aufholjagd natürlich unglaublich viel Kraft", so Troost. Mitte des dritten Viertels musste sein Team dann auch wieder abreißen lassen und stieg verdientermaßen als klarer Verlierer aus dem Becken. "Dieses Spiel haben wir uns genauso vorgestellt", ließ Spandaus Kapitän Marc Politze nach Abpfiff verlauten: "Duisburg konnte nicht die passenden Antworten auf unsere Aktionen finden."
Dass der ASCD nun mit dem Rücken zur Wand steht, bedarf keiner näheren Erläuterung. Andererseits ist nicht mehr passiert, als dass die "ewigen Rivalen" jeweils ihre Heimspiele für sich entscheiden konnten. Und dass die Amateure Rückschläge wegstecken können, stellten sie vor genau einer Woche unter Beweis. Da nämlich feierten sie vor heimischem Publikum ein eindrucksvolles "Comeback". Nur fünf Tage nach der 3:8-Niederlage im Pokal-Halbfinale zogen Torhüter Moritz Schenkel und seine Vorderleute den Berlinern dank einer brillanten Abwehrleistung den Zahn.
"Wir müssen auf uns schauen", sagt Arno Troost: "Wenn wir unsere Leistung bringen, können wir Spandau auch schlagen. Das ist uns in dieser Saison schließlich schon zwei Mal gelungen." An einen möglichen Showdown in Form des fünften Spiels, das am Samstagabend in Berlin stattfände, mag der ASCD-Coach noch keinen Gedanken verschwenden. "In den Play-offs denke ich von Spiel zu Spiel. Unsere Aufgabe ist es jetzt, das vierte Spiel zu gewinnen."
Personell kann der ASCD heute Abend nicht in Bestbesetzung antreten. Philipp Kalberg ist nach einer "Rolle" gesperrt.