FCR 2001 Duisburg Als Favorit nach Nordirland

In der letzten Saison blieb dem Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg als UEFA-Cupsieger die Knochenmühle "Qualifikationsturnier" erspart, da stieg man als Titelverteidiger erst in der KO-Runde in die Champions League ein.

Duisburg feiert seine FCR-Frauen
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Andererseits: Das legendäre Quali-Turnier in der Ukraine, als niemand vorher so recht wusste, was den FCR dort erwartet, war bekanntlich der Grundstein für eine sagenhafte Saison mit zwei Titelgewinnen und einer ausverkauften MSV-Arena. Unter diesem Aspekt betrachtet könnte auch die Reise nach Nordirland in dieser Woche wieder der Beginn einer wunderbaren Saison sein; zumindest aber wollen die "Löwinnen" mit einem satten Erfolgserlebnis von der grünen Insel zurückkommen — wie vor zwei Jahren aus der Ukraine.

Betrachtet man die Gegner, sind die sportlichen Perspektiven auch rundweg gut: Weder die Gastgeberinnen, die Crusaders Newtownabbey, noch der slowakische Meister Slovan Bratislava werden wohl echte Stolpersteine für die Löwinnen sein. Immerhin: Die Slowakinnen haben in einer Vor-Qualifikation den ungarischen (mit 4:2) und auch den polnischen Meister (mit 2:1) ausgeschaltet. Schwerster Gegner dürfte trotzdem Glasgow City sein: die Schottinnen haben in der vorjährigen CL-Runde beim 2:5 den Bayern aus München lange Zeit das Leben recht schwer gemacht, und auch gegen den 1. FFC Frankfurt steht "lediglich" eine 1:3-Niederlage in den Statistiken.

Aber das alles ändert natürlich nichts an der Favoritenrolle der Duisburgerinnen, die auch Trainerin Martina Voss-Tecklenburg akzeptiert: "Wir werden wohl die spielerisch beste Mannschaft sein, und deshalb wollen wir uns auch durchsetzen." Wie schon in der Ukraine kennen die FCR-Verantwortlichen die Gegnerinnen allerdings nicht, deshalb sollen während des Turniers zumindest die Nordirinnen und die Schottinnen beobachtet werden; denn der Spielplan sieht zum Start die Begegnung gegen Bratislava vor (morgen, 17 Uhr); zwei Tage später spielt der letztjährige Halbfinalist gegen die Gastgeberinnen (19 Uhr), und am 10. August folgt das Spiel gegen Glasgow (18 Uhr).

Sicher für die KO-Runde qualifiziert sind nur die jeweiligen Gruppensieger. Dieses Ziel muss und will der FCR mit einer reduzierten Mannschaft erreichen. Denn etliche Spielerinnen werden verletzt zu Hause bleiben: Die Neuzugänge Stefanie Weichelt und Mandy Islacker fallen ebenso aus wie Linda Bresonik und U20-WM-Kapitänin Marina Hegering, die endlich ihre langwierige Fersenverletzung auskurieren soll. Jennifer Oster wird aus beruflichen Gründen beim ersten Spiel fehlen, und ob Christina Bellinghoven schon wieder fit sein wird, entscheidet sich erst kurz vor der Abreise. Dafür nimmt Voss-Tecklenburg Barbara Müller und Gülhiye Cengiz aus der zweiten Mannschaft mit.

Mitreisen wird auch Alexandra Popp, die leicht verletzt, aber auch als Weltmeisterin in den Flieger steigen wird und vor Selbstbewusstsein strotzt: "Wir haben Sonntagnacht in Bad Salzuflen richtig schön gefeiert — den Titel und diese wunderbare Stimmung in den Stadien. Doch jetzt freue ich mich schon wieder auf Belfast, da wollen wir auch gewinnen."

(RP)
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