Handball Aldenrade zerlegt den VfL

Wie schnell es im Handball doch immer wieder gehen kann. Im Testspiel zwischen Oberliga-Aufsteiger VfL Rheinhausen und Regionalligist TV Aldenrade begannen die Gastgeberinnen hochmotiviert und lagen nach 15 Minuten 9:6 vorne. Die Walsumerinnen indes hatten große Probleme im Defensivverbund, im Angriff merkte man Kim Spiecker und Co. die fehlende Spritzigkeit angesichts der harten Einheiten unter dem neuen Trainer Dieter Schölwer deutlich an. Doch ab dem Pausenpfiff machte der TVA ernst, zerlegte die Bergheimerinnen in den zweiten 30 Minuten nach allen Regeln der Kunst, und kam so zu einem 28:14 (12:11)-Erfolg, der bei besserer Chancenverwertung deutlich höher ausgefallen wäre.

Höings Fehlen war spürbar

Die schwache Abwehrleistung der ersten 30 Minuten sorgte bei Schölwer noch nach dem Schlusspfiff für Missstimmung. "Wir haben in der ersten Halbzeit einfach schlecht in der Abwehr gestanden, da hat man deutlich gemerkt, dass mit Kerstin Höing die ordnende Hand gefehlt hat", resümierte Schölwer, dem aber auch das Spiel nach vorne nicht sonderlich Freude bereitete: "Auch vorne haben wir nicht vernünftig gespielt, aber wir sind ja gerade erst am Anfang, haben noch etwas Zeit. Das Timing muss aber besser werden."

Für die kommenden Testspiele forderte der neue Übungsleiter eine höhere Konzentration und eine bessere EInstellung von seinen Schützlingen – wirkte es doch so, als wäre der Gegner im ersten Abschnitt auf die leichte Schulter genommen worden.

Schölwers Gegenüber Dirk Rahmel war indes trotz der hohen Niederlage nicht unzufrieden. "Wir haben gut mitgehalten, auch wenn wir – genau wie die Walsumerinnen – viel zu viele Möglichkeiten ausgelassen haben", analysierte der Trainer, dem aber nicht verborgen blieb, dass seine Mannschaft ab der 15. Minute trotz vieler Wechsel konditionell stark abbaute, den Faden verlor, und die Gäste so wieder in die Spur brachte.

"Wir hatten früh keine Kraft mehr, und ab diesem Zeitpunkt hat der TVA jeden unserer Fehler gnadenlos bestraft. Aber das hat auch etwas Gutes: Wir wollen ja selber aus einer sicheren Abwehr heraus Tempohandball spielen, und Walsum hat uns eindruckvoll gezeigt, wie das funktioniert." Eine besonders starke Vorstellung bot VfL-Torfrau Anika Horning.

(RP)
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