Leichtathletik 6000 Läufer kommen zum Marathon
Duisburg · Die 31. Auflage des Laufspektakels geht Sonntag über die Bühne. Das Wetter soll angenehm werden.
Magnus Kreth hat nicht so viele Kilometer in den Beinen. Das berichtet Fachmann Jörg Bunert über den Trainingsstand des Favoriten beim 31. Rhein-Ruhr-Marathon. Am Sonntag (Start: 9.50 Uhr auf der Kruppstraße) will Kreth vom ASV Duisburg seinen fünften Sieg in der Schauinsland-Arena feiern und seinen Vorjahreserfolg wiederholen.
Karsten Kruck könnte derweil zu viele Treppen in den Beinen haben. Der schärfste Konkurrent auf den Sieg besitzt ein Laufsport-Geschäft. Vor dem Marathon stellt er im Businessbereich der Arena für zwei Tage die neuesten Modelle vor. Da muss er Schuhkartons schleppen. Das kann Kräfte kosten. Aber eine Zeit von etwas über 2:30 Stunden habe Kruck, der 2004 in Duisburg zuletzt gewonnen hat, dennoch drauf, berichtet Bunert, der seinem Nachfolger im Geschäft mitgegeben hat: Er solle sich nicht so anstellen.
So launige Geschichten erzählten die Organisatoren des Rhein-Ruhr-Marathons gestern vor dem sportlichen Großereignis, das immerhin 6000 Menschen bewegt. Uwe Busch vom veranstaltenden Stadtsportbund hatte ebenfalls eine Anekdote mitgebracht. Uwe Tünnermann vom LC Duisburg, der ebenfalls als Ausrichter auftritt, wünsche sich endlich mal einen Sieg eines Vereinsmitglieds. Da hofft er auf Sabrina Krämer, die sich 2010 Antje Möller vom ASV geschlagen geben musste. Beide haben wieder für Duisburg gebucht. Nur gewinnen werden sie nicht. Und das liegt wieder an Christel Valdez vom LC Duisburg. Sie ist ehrenamtlich unterwegs, um Werbung für den Rhein-Ruhr-Marathon zu machen. In Münster, in Düsseldorf oder in Hamburg. Jedenfalls konnte Valdez die deutsche Topläuferin Christel Dörschel (Gewinnerin des Ratinger Neujahrslaufs) nach Duisburg lotsen. Im Halbmarathon, sozusagen als Test. Nun hatte Valdez der Läuferin von der SG Wenden so sehr von der guten Organisation und den netten Leuten vorgeschwärmt, dass eine weitere Wendenerin gleich die ganz große Kurve durch Duisburg drehen will: Sandra Klein, die Dritte der Deutschen Meisterschaft in München 2013, die eine Bestzeit von 2:46,50 Stunden stehen hat. Tünnermann muss also wohl weiter auf einen LC-Sieg warten.
Vico Merklein, der weltschnellste Handbiker, rast am Sonntag wieder mit Tempo 70 die Brücke der Solidarität herunter. Am Tag zuvor rollt der Para-Sportler durch Mannheim. Wie viele seiner Kollegen packt er dann das Sportgerät ein, fährt nach Duisburg und schläft im Hotel zwei Stunden. Morgens um 6 Uhr schrauben sie dann am Handbike und um 7.55 Uhr fällt der Startschuss für das Rennen mit der berüchtigten Abfahrt nach Hochfeld.
Nur einmal werden die Ausrichter ein klein wenig fies. Da gönnen sie sich einen Seitenhieb auf den Vivawest-Marathon in Essen. 7000 Teilnehmer hätten die Veranstalter angegeben und 150 000 Zuschauer. "Es hatten viel weniger Läufer gemeldet", erklärt Bernd Düngen, der die Ergebnisliste durchforstet hat. Und so viele Zuschauer seien es auch nicht gewesen. Was den Blick aufs Wetter lenkt: Schön soll es sein am Sonntag, aber nicht zu warm. Da kommen die Nachmelder, damit Duisburg wieder auf "echte" 6000 Starter kommt. Und die Unterstützer an der Strecke finden sich dann zum Frühschoppen ein. 30 000 Beifallspender wären ganz nett.