Ende der Baustelle bei Duisburg Sperrungen aufgehoben: A59 ist wieder frei

Duisburg · Fast ein halbes Jahr lang mussten viele Autofahrer auf die umliegenden Autobahnen und Straßen ausweichen. Durch ungeplante Arbeiten werden die veranschlagten Kosten von 51 Millionen Euro voraussichtlich um ein Drittel steigen.

 Da dürften sich die Autofahrer freuen: Die A59 bei Duisburg ist seit Sonntag wieder frei befahrbar.

Da dürften sich die Autofahrer freuen: Die A59 bei Duisburg ist seit Sonntag wieder frei befahrbar.

Foto: Christoph Reichwein

Viele Duisburger können jetzt aufatmen. Seit etwa 15.30 Uhr am Sonntag ist die Sperrung der A59 in Richtung Norden aufgehoben. Laut Straßen.NRW sollte die Autobahn erst ab Montag, 6 Uhr wieder frei befahrbar sein. Doch offenbar konnten die Bauarbeiten nun einige Stunden früher abgeschlossen werden.

Die Anschlussstellen Duisburg-Meiderich und Duisburg-Ruhrort sind ebenfalls wieder freigegeben. Damit sind die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Autobahn beendet, die ursprünglich 51 Millionen Euro kosten sollten. "Im Großen und Ganzen ist es gut gelaufen", sagt Projektleiterin Annegret Schaber. Allerdings entdeckten die Arbeiter an einigen Stellen zusätzlichen Sanierungsbedarf, mit dem man bei der Planung nicht gerechnet hatte.

 Letzte Arbeiten an den Leitplanken.

Letzte Arbeiten an den Leitplanken.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

So war beispielsweise die Berliner Brücke in weitaus schlechterem Zustand als gedacht. Da die Brücke bereits 50 Jahre alt ist und aus sieben verschiedenen Einzelbauwerken besteht, hatten sich die Arbeiter auf viel Aufwand eingestellt. Allerdings kamen nach dem Entfernen der Asphaltdecke und der Abdichtungen viele Risse und Korrosionsschäden zum Vorschein.

 Oberbürgermeister Sören Link, Projektleiterin Annegret Schaber und Michael Gebert, beide von Straßen.NRW, heben den Daumen: Ab Montag kann hier wieder gefahren werden.

Oberbürgermeister Sören Link, Projektleiterin Annegret Schaber und Michael Gebert, beide von Straßen.NRW, heben den Daumen: Ab Montag kann hier wieder gefahren werden.

Foto: Christoph Reichwein

"Wir mussten sehr viel mehr an Personal und Geräten einsetzen und auch mehr Nachtschichten schieben als geplant", berichtet Schaber. "Das hat uns drei Wochen zusätzliche Arbeit beschert." Die Arbeiten seien ein hartes Programm gewesen. Allerdings sei ein Verkehrschaos ausgeblieben. "Unsere Verkehrszentrale hat im Raum Duisburg zwar 29 Prozent mehr Stau gemessen, allerdings waren es bei der Gesamtstaulänge nur 15 Prozent mehr. Das hält sich noch im Rahmen", findet Schaber.

 Staus die diese sollen künftig seltener werden.

Staus die diese sollen künftig seltener werden.

Foto: Reichwein

Einige Autofahrer dürften das anders sehen. Stark befahren waren die Ausweichstrecken auf der A 40 und der A 3 ebenso wie vermeintliche innerstädtische Schleichwege. Viel Verkehr gab es auch auf der A 42 in Richtung Westen. Wegen der Sperrung der A 59 besonders stark von Staus betroffen war beispielsweise die A 40 rund um das Kreuz Kaiserberg.

Seit Anfang Mai hatte Straßen.NRW eine Strecke von 5,3 Kilometern Fahrbahn auf der A 59 saniert. Schutzplanken und Schutzwände wurden neu errichtet, Entwässerungsleitungen und 1500 Quadratmeter Lärmschutzwände ausgebessert. 200 Tonnen Stahl verbauten die Arbeiter als Verstärkungen an den Brücken.

A59 - die Duisburger Baustelle des Jahres ist eröffnet
5 Bilder

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Schaber geht davon aus, dass die Duisburger nun erstmal "für die kommenden 15 bis 20 Jahre Ruhe haben" an der A 59. Sollte tatsächlich ein sechsspuriger Ausbau der Autobahn in Angriff genommen werden, stehen allerdings weitaus längere Einschränkungen bevor. "Wenn wir die A 59 neu bauen, kann das schon fünf Jahre dauern", sagt Michael Gebert, Leiter der Straßen.NRW-Niederlassung Ruhr. Auch bei derartigen Maßnahmen gebe es Lösungen, um den Verkehr teilweise aufrechtzuerhalten.

An anderer Stelle gehen die Sanierungen bereits am Montag weiter: Die Auffahrt Richtung Dinslaken an der Anschlussstelle Duisburg-Althamborn wird für rund drei Wochen gesperrt. Der Verkehr wird in dieser Zeit zur Anschlussstelle Duisburg-Marxloh umgeleitet.

(RP)
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