Duisburg Spektakel als Eisbrecher

Duisburg · Die spanische Theatergruppe "La Fura dels Baus" wird mit einer auf Duisburg zugeschnittenen Großproduktion am 21. Mai 2010 die Akzente und die Local-Hero-Woche für das Kulturhauptstadtjahr eröffnen.

Die spanische Theatergruppe "La Fura dels Baus", 1979 gegründet, ist international gefragt, wenn es um außergewöhnliche Kulturprojekte geht. Sie gastierte vor zwei Jahren bei der Ruhrtriennale mit einer eigenwilligen "Zauberflöten"-Interpretation, sie waren auch bei der Eröffnung der olympischen Spiele 1993 in Barcelona dabei, und vor sechs Jahren sahen 120 000 Menschen ihr Spektakel, das sie in der damaligen europäischen Kulturhauptstadt Genua veranstalteten. Am 21. Mai 2010 wird "La Fura dels Baus" in Ruhrort ein riesiges Spektakel aufführen, das den Titel trägt "Das globale Rheingold". Mit dieser Performance sollen die 33. Duisburger Akzente eröffnet werden; zugleich ist sie der Auftakt der so genannten "Local-Hero"-Woche für das Kulturhauptstadtjahr und auch des Projekts "ruhrort(t)räume". Gestern war "La-Fura-dels-Baus"-Regisseur Carlus Padrissa in Ruhrort, um auf das Spektakel neugierig zu machen.

Angereist war Carlus Padrissa mit seiner schwimmenden Bühne. Seit einigen Jahren besitzt die Theatergruppe die "Naumon", ein 60 Meter langes, 1965 in Norwegen vom Stapel gelaufenes Küstenmotorboot, das auch als Eisbrecher gedient hat. Die "Naumon" dient als Bühne, auf der rund 80 Musiker, Schauspieler, Tänzer und Trapezkünstler am 21. Mai 2010 "Das Rheingold" in der Vesion von "La Fura" zeigen werden. Carlus Padrissa möchte viele Mitwirkende aus der Region für sein Spektakel gewinnen.

Was die Zuschauer, die sich an der Rhein-Ruhr-Mündung, im Bereich der Friedrich-Ebert-Brücke, versammeln sollen, genau erwartet, weiß bislang noch niemand. Carlus Pardrissa möchte jedenfalls mit der Musik von Richard Wagner arbeiten. Wassernixen sollen das Rheingold präsentieren und klären, was dessen Geheimnis ist. Padrissa, der schon dreimal in Duisburg war und ab sofort "mindestens alle zwei Monate bis zur Premiere wiederkommen will", möchte auch Bezüge zu Gerhard Mercator herstellen, dem "großen Sohn Ihrer Stadt".

Carlus Padrissa bezeichnet seine Großproduktionen auf dem Theaterschiff als "Naumaquia", in Anlehnung an antike Seeschlachten in Amphitheatern. In Duisburg soll die "Naumaquia" auch die so genannte Mercator-Insel als neuen Duisburger Park und neue Kulturstätte eröffnen. Kultudezernent Karl Janssen dankte gestern im Pressegespräch ausdrücklich dem Unternehmen Haniel, das die Erschließung der Mercator-Insel finanziell unterstützt (die RP berichtete). Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer des Kulturhauptstadtjahrs (Ruhr.2010 GmbH), glaubt, dass "Das globale Rheingold" ein Highlight im "Hafen der Kulturhauptstadt" (so das Duisburger 2010-Motto) sein wird.

Wie das Spektakel organisiert wird, steht noch nicht fest. Möglicherweise wird sogar die Friedrich-Ebert-Brücke gesperrt.

(RP)
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