Duisburg SPD will Bezirksbürgermeister stellen

Duisburg · Die CDU hat im Duisburger Süden deutlich verloren und wird nur noch mit fünf Vertretern in die Bezirksvertretung Süd einziehen. Die SPD dagegen hat dazu gewonnen. Die FDP ist nicht mehr dabei.

 Diese Sieben werden künftig für die SPD in der Bezirksvertretung Süd sitzen. Fraktionssprecher wird voraussichtlich wieder Hartmut Ploum (r.) werden.

Diese Sieben werden künftig für die SPD in der Bezirksvertretung Süd sitzen. Fraktionssprecher wird voraussichtlich wieder Hartmut Ploum (r.) werden.

Foto: NN

Bei der CDU im Duisburger Süden herrschte einen Tag nach der Kommunalwahl Katerstimmung. Mit acht Sitzen in der Bezirksvertretung Süd war sie bisher dort die größte Fraktion. Nun reichte es nur noch zu fünf Sitzen. Nur dank einer Kooperation mit den Grünen (2) und der Linken (1) war es der SPD (7) vor fünf Jahren gelungen, mit Dietmar Eliaß den Bezirksbürgermeister zu stellen. Dieses Amt wird die SPD wohl wieder besetzen. Denn mit künftig sieben Sitzen ist die SPD nun stärkste Kraft im Duisburger Süden. Um den neuen Bezirksbürgermeister durchzubekommen, brauchen die Sozialdemokraten aber noch zwei weitere Stimmen.

Woher diese Stimmen kommen könnten, ließ Norbert Broda (SPD) gestern noch offen. Möglich sei eine Fortsetzung der bisherigen Kooperation. "Die hat relativ gut funktioniert", sagte Broda. Aber auch mit der CDU sollen Gespräche geführt werden. Heute wird jedoch erst einmal ein neuer Fraktionsvorsitzender gewählt. Vieles deutet darauf hin, dass dies erneut Hartmut Ploum wird, der auf dem siebten Reservelistenplatz gerade noch in die Bezirksvertretung Süd eingezogen ist.

Noch offen ist dagegen, wer künftig das Amt des Bezirksbürgermeisters bekleiden wird. "Ein Mann und eine Frau haben ihre Ambitionen angemeldet", sagte Broda. Wer es wird, hängt zum größten Teil von der Abstimmung in der Fraktion ab, möglicherweise aber auch von den Wünschen künftiger Kooperationspartner.

Während die SPD in der Bezirksvertretung die Zukunft schon ins Auge fasst, waren die CDU-Mitglieder gestern noch damit beschäftigt, die Niederlage zu verkraften. "Wir treffen uns morgen und werden uns das Ergebnis genau anschauen und analysieren", erklärte gestern Wolfgang Schwertner. Er ist ebenso wie seine vier Kollegen Michael Helten, Uwe Wascht, Daniel Kegler und Angelika Kleinefeldt neu in der Bezirksvertretung.

Als "erschreckend" bewertete Wolfgang Schwertner den Einzug eines Mitglieds von Pro NRW in das Bezirksparlament. "Das kann keinem gefallen." Norbert Broda sieht das ebenso. Mit diesem Vertreter werde es ganz sicher keine Gespräche geben.

Während die Grünen (Anna von Spiczak-Brzezinski und Dr. Sebastian Ritter) und die Linke (ein Sitz) in alter Stärke in die Bezirksvertretung Süd einziehen werden, hat es die FDP diesmal nicht in die BV geschafft. Dafür jedoch das Junge Duisburg mit einem Sitz (Frederik Engeln). Unsicher ist noch, ob der Linke Mirze Edis sein errungenes Ratsmandat oder doch noch einmal als Bezirksvertreter antreten wird. Das sei noch nicht entschieden, sagte er gestern.

Für die SPD sitzen künftig in der BV: Norbert Broda, Angela Homberg, Beate Lieske, Volker Haasper, Hannelore Bange und Hartmut Ploum. Während die CDU künftig allein mit Neulingen vertreten ist, besteht die SPD-Fraktion aus bekannten und neuen Gesichtern.

Und so sieht das Ergebnis der Bezirksvertretungswahl im Duisburger Süden aus: CDU: 30,83 Prozent (minus 7,38), SPD: 37,76 (plus 3,19), Grüne: 9,73 (plus 9,1), Linke: 4,69 (minus 0,37), JuDu: 4,31(plus 1,94), Pro NRW: 4,08 (plus 4,08), Sonstige: 8,61 (minus 2,36). Zu den sonstigen Parteien zählt auch die FDP.

Am meisten verloren hat die CDU im Stadtbezirk Süd im Wahlbezirk Wedau/Bissingheim/Buchholz-Ost, nämlich 9,63 Prozent. Die wenigsten Verluste gab es für die CDU mit 4,30 Prozent im Wahlbezirk Mündelheim/Hüttenheim-Süd/Ungelsheim/Huckingen-Süd. Die SPD dagegen hatte ihre meisten Zuwächse im Wahlbezirk Großenbaum/Rahm mit 4,91 Prozent, die geringsten im Wahlbezirk Mündelheim.

(RP)
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