Duisburg Spaziergang durch die menschliche Lunge
Duisburg · Lungenbläschen, Lungenläppchen, Bronchialkarzinom – wer das alles aus nächster Nähe und dazu noch in Über-Lebensgröße betrachten wollte, war am Samstag im Johanniter-Krankenhaus genau richtig.
Im Erdgeschoss hatte das Team um Dr. Christoph Tannhof, Chefarzt der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin, ein begehbares Lungenmodell aufgestellt. Die Besucher konnten durch den linken und rechten Lungenflügel spazieren und dabei unter anderem lernen, wie ein gesunder Luftweg im Gegensatz zu einem asthmatischen aussieht. Der Aufbau der Lunge, die immerhin den größten Teil unseres Brustkorbes füllt, wurde mit diesem Modell besonders anschaulich dargestellt.
Prävention wichtiges Thema
Weitere Informationen und Bilder vom Inneren der Lunge konnte man nebenan in einem Film über die Lungenspiegelung bekommen. Wer danach noch Fragen hatte, konnte sie den Mitarbeitern stellen.
Für Oberarzt Dr. Wilfried Chevreux war es wichtig, die Besucher über Lungenerkrankungen und vor allem deren Prävention aufzuklären. "Wir wollen helfen, eine mögliche Krankheit selbst zu erkennen und zum Beispiel zwischen einem Infekt und Asthma zu unterscheiden", erklärte er. Dazu wurden Lungenfunktionstests und Sauerstoffmessungen angeboten.
"Bei der so genannten Spirometrie bekommen die Besucher eine Nasenklemme und ein Mundstück, durch das sie zuerst normal atmen und danach tief ein- und ausatmen sollen. Mit den drei Werten können wir dann die Leistung ihrer Lunge bestimmen", erklärte die leitende Facharztangestellte Anja Pietsch.
Wenn weniger als 85 Prozent des Sauerstoffs im Körper ankommen, spricht das für eine Lungenkrankheit. Die Auswertung des Tests wurde dann von den Ärzten gemacht, die den Besuchern ihre Werte im Detail erklärten.
Lunge wie einen Schatz hüten
Weitere Informationen, wie man sich seine gesunde Lunge erhalten oder eine erkrankte Lunge am besten behandeln kann, gab es im Vortrag von Dr. Christoph Tannhof. Darin machte er deutlich, dass man seine Lunge wie einen Schatz hüten muss, weil ohne sie gar nichts funktioniert. Außerdem gab er Tipps für einen Selbst-Check der Lunge: einfach prüfen, aus welcher Entfernung man es schafft, eine Kerze auszupusten.
Was die meisten Zuhörer so nicht vermutet hätten: die Feinstaubbelastung in einer 68-QuadratmeterWohnung, in der zwei Raucher täglich 20 Zigaretten rauchen, ist höher als auf einer Autobahn, auf der es sich ständig staut.