Duisburg „Sparen ja, aber nicht mit Tricks!“

Duisburg · Stinksauer reagierte gestern die CDU-Bezirksfraktion Homberg auf die Verwaltungsvorlage zur Gründung des Eigenbetriebs Sport und Bäder. „Man will uns für dumm verkaufen“, nahm Fraktionschef Manfred Hartl kein Blatt vor den Mund. Anlass für den Verdruss ist die Begründung, mit der in dem Papier die Schließung des Lehrschwimmbeckens in der Glückauf-Halle angekündigt wird. So werden rund 500 000 Euro jährlich an Betriebskosten für das Lehrschwimmbecken angeführt. Dazu Hartl: „Es ist uns vollkommen unklar, wie die Betriebskosten ermittelt wurden. Es gibt nach unserer Kenntnis keine getrennte Technik für das Bad und die eigentliche Glückauf-Halle. Auch Messgeräte (Wasser , Strom, Heizung usw.) sind nicht vorhanden.“

„Nebulöse Vorstellungen“

Ebenso wenig kann die CDU-Fraktion nachvollziehen, dass für den Erhalt des Beckens kurzfristig ca. 300 000 bis 500 000 Euro erforderlich sein sollen: „Wir können nachvollziehen, dass nach 45 Jahren die technischen Installationen erneuert werden müssen. Dies gilt aber für die gesamte Halle und nicht nur für das Schwimmbecken, dem man offensichtlich diese notwendige Investition allein anlasten will.“ Zudem leuchtet der CDU-Bezirksfraktion die große Spannweite des Betrages nicht ein: „Die Vorstellungen über die nötigen Investitionen scheinen sehr nebulös zu sein. Da kann man ja gleich von einer Million Euro sprechen.“

Die Begründung, dass der Bezirk Homberg / Ruhrort / Baerl zurzeit über die größte Wasserfläche pro Einwohner verfüge, ist nach Meinung Manfred Hartls für das Lehrbecken nicht relevant: Es sei kein öffentliches Bad, sondern werde nur von den Schulen und der DLRG für den Schwimmunterricht genutzt.

Die CDU-Fraktion möchte, dass ein „kompetenter Gesprächspartner“ in die Bezirksvertretung kommt, um die Aussagen bezüglich des Lehrschwimmbeckens zu erläutern. Die Fraktion stimme zu, so Manfred Hartl, dass die Stadt nach 50 Jahren Misswirtschaft sparen müsse: „Aber bitte nicht mit Tricks!“

(RP)
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