Duisburg Spannender, als es der Name verspricht

Duisburg · Auch mit ihrem jüngsten Regionalkrimi "Doch der Tod wartet nicht" kann Irene Scharenberg ihre Leser fesseln. Hauptkommissar Willibald Pielkötter löst seinen sechsten Fall. Am Samstag ist die Autorin in der Mayerschen zu Gast.

Das ist schon eine beachtliche Reihe, die die Autorin Irene Scharenberg im Laufe der vergangenen sieben Jahre veröffentlicht hat. Jetzt ist ihr sechster Kriminalroman erschienen, bei dem das ungleiche Ermittlerduo Hauptkommissar Willibald Pielkötter und Kommissar Bernhard Barnowski von der Duisburger Mordkommission wieder einmal einen schwierigen Fall zu lösen hat. "Doch der Tod wartet nicht" ist der Titel des Romans, der sich nicht nur durch viel Lokalkolorit, sondern, und das ist das Wichtigste, durch Spannung und einen hohen, durchaus gepflegten Unterhaltungswert auszeichnet. "Doch der Tod wartet nicht" ist vielleicht der beste Roman der bisherigen Pielkötter-Reihe.

Das liegt auch am furiosen ersten Kapitel und am aktionsreichen letzten Kapitel. Hier hat Irene Scharenberg schriftstellerisch etwas gewagt - und gewonnen. Gleich zu Beginn lässt sie die Leser ins Innere eines Auftragsmörders blicken. Ganz aus dessen Perspektive schildert sie prägnant und mit gekonnten Spannungs- und Verzögerungsmomenten, die später übrigens Sinn machen, wie es zum tödlichen Messerstich kommt. Das ist wirklich gut geschrieben! Nach der Tat treten dann die beiden Duisburger Ermittler auf, die zunächst das Leben des Opfers durchforsten, dessen Witwe unter die Lupe nehmen und dabei auf einige Ungereimtheiten stoßen. Parallel zum Kriminalfall schildert Irene Scharenberg das Privatleben Pielkötters, der - wie einige große Vorbilder der skandinavischen Krimiliteratur - kein Familienidyll als Ausgleich zum harten polizeilichen Arbeitsalltag hat. Zwar ist es schön, wenn man die Pielkötter-Romane in der richtigen Reihenfolge liest, doch setzt Irene Scharenberg klugerweise keine Vorgeschichte bei ihren Lesern voraus. Mit wenigen Sätzen wird man auf den Stand der Dinge gebracht.

Wie die Autorin die privaten und die beruflichen Fäden zusammenspinnt, darf man hier nicht verraten. Das wird erst am Schluss gewissermaßen schlagartig klar. Ob es mit der Pielkötter-Reihe weitergeht, weiß Irene Scharenberg noch nicht. Als Leser möchte man auf eine Fortsetzung hoffen, die Anlage dafür ist zweifellos da. Jedenfalls hält der jüngste Roman mehr als es der etwas provinziell-harmlos anmutende Name "Pielkötter" verspricht.

Am Samstag, 29. Oktober, 14 Uhr, signiert Irene Scharenberg ihren Roman in der Mayerschen Buchhandlung (Forum, Königstraße 48). Der Roman ist im Prolibris-Verlag erschienen (205 Seiten, 12 Euro).

(pk)
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