Duisburg Sound zum Nachtleben der Großstadt

Duisburg · Der Duisburger Pianist Kai Schumacher bringt demnächst das Album "Insomnia" heraus. Die öffentliche Präsentation findet am 20. Februar statt. Und zwar an einem ungewöhnlichen Ort: Im Bochumer Planetarium.

 Der Duisburger Pianist und Folkwang-Absolventen Kai Schumacher.

Der Duisburger Pianist und Folkwang-Absolventen Kai Schumacher.

Foto: Alfons Winterseel

"Insomnia" heißt das jüngste Album des Duisburger Pianisten und Folkwang-Absolventen Kai Schumacher. Am Samstag, 20. Februar 2016, soll es live aufgeführt werden. Und dies soll an einem ungewöhnlichen Ort geschehen: Im Bochumer Planetarium. Für das, was Kai Schumacher bewirken will, ist es ein idealer Ort, denn "Insomnia" wird dem Konzertbesucher durch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Videokünstler Marco Moo auch starkes visuelles Erlebnis bescheren.

Um die Finanzierung der Produktion sicherzustellen, konnte er zum Teil auf Mittel der Alfred-Töpfer-Stiftung (Hamburg) zurückgreifen. Zusätzlich startete er im Internet eine Crowdfunding-Kampagne: Noch bis zum 3. Januar 2016 kann jeder mit einem kleinen oder größeren Betrag zum Gelingen beitragen. Als Gegenleistung gibt es je nach Spendenhöhe eine signierte Postkarte oder eine CD (10 bis 30 Euro), eine private Klavierstunde (ab 100 Euro), ein Privatkonzert im eigenen Wohnzimmer (ab 500 Euro) oder die individuelle Transkription des persönlichen Lieblingsliedes (ab 1000 Euro).

Die Idee, Musik live in einem Planetarium aufzuführen, kam Kai Schumacher nach einem Besuch einer Lasershow mit Musik von Pink Floyd in einem Planetarium. "Die Musik von ,Insomnia' passt zum Aufführungsort", ist er überzeugt. Passend deshalb, weil sich das Thema "Nacht" als Roter Faden durch "Insomnia" zieht. Schumacher interpretiert Stücke zeitgenössischer Komponisten wie John Cage, George Gershwin, George Crumb und Bruce Stark und reichert sie mit elektronischen Klangwelten an. Die ausgewählten Stücke seien für ihn ein "imaginärer Soundtrack des Nachtlebens einer Großstadt zwischen 24 Uhr und der Morgendämmerung."

Passend ebenfalls: "Die in Planetarien vorhandene Surround-Technik bietet viel mehr Klangmöglichkeiten als ein normaler Konzertsaal." Mit Hilfe einer speziellen 3-D-Audiotechnik-Software lassen sich die Möglichkeiten in den Planetarien extrem ausreizen. Hinzu kommt die Möglichkeit der visuellen Umsetzung. Im Oktober begann die konkrete Zusammenarbeit mit dem in Berlin lebenden Videokünstler Marco Moo. Die Dramaturgie steht, zur Zeit wird an der Synchronisation von Musik und visueller Umsetzung gearbeitet. Das klingt nach hohem technischen Aufwand, sei es aber nicht. "Jedenfalls ist der Aufwand nicht so groß, wie ich anfangs noch dachte", freut sich Kai Schumacher. In Deutschland gibt es fünf oder sechs Planetarien, die für die Aufführung von "Insomnia" als audio-visuelles Gesamtkunstwerk in Frage kommen.

"Bochum ist am 20. Februar der Anfang. Mit Münster laufen bereits Gespräche. Das Abschlusskonzert findet in Berlin Ende 2016 statt." Mit seiner Idee traf Kai Schumacher bei den Geschäftsführern der Planetarien auf offene Ohren.

Nun hofft er natürlich, dass Musikfreunde verschiedenster Richtungen vom Jazz über Klassik bis zur experimentierfreudigen Popmusik sowie die klassischen Planetarienbesucher den Weg in diesen ungewöhnlichen Konzertsaal finden werden.

Beim Crowdfunding ist noch Luft nach oben, bislang ist der Topf knapp vierstellig gefüllt. 3500 Euro sind das Ziel. Das erste Privatkonzert ist übrigens schon gebucht.

Bis zum 3. Januar läuft die Kampagne. ("www.startnext.com/insomnia-1"). Wer mehr über "Insomnia" und Kai Schumacher erfahren möchte: www.kaischumacher.com

(awin)
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