Lange Trockenheit wird erwartet Duisburg rüstet sich für die Dürre

Duisburg · In den vergangenen Wochen und Monaten ist sehr wenig Regen gefallen. Das hat besonders für die Pflanzen Folgen. Die Wirtschaftsbetriebe ergreifen deshalb bereits erste Maßnahmen.

 Folgen der Dürre 2018: Die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Mündelheim bewässerten Jungbäume im Ehinger Wald.

Folgen der Dürre 2018: Die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Mündelheim bewässerten Jungbäume im Ehinger Wald.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ist wie schon im vergangenen Jahr ein sehr trockener Sommer wahrscheinlich. Obwohl es in den vergangenen Tagen wieder geregnet hat, war der April in diesem Jahr überdurchschnittlich trocken. Sollte die trockene Witterung in den kommenden Monaten anhalten, könnte sich die Dürre des Jahres 2018 wiederholen oder sogar übertroffen werden, heißt es vom DWD.

Die Folgen des vergangenen Jahres sind heute noch spürbar. Das belegen aktuelle Zahlen, die unserer Redaktion vorliegen. Nach aktuellen Schätzungen der Bundesregierung müssen infolge der Dürreschäden des vergangenen Jahres in Deutschland 114.000 Hektar Wald neu aufgeforstet werden. Das entspricht in etwa einer Fläche von 160.000 Fußballfeldern – oder gut 44 Prozent der Fläche des Saarlands.

 Auch der Duisburger Wald trug durch die lange Trockenheit ernstzunehmende Schäden davon.

Auch der Duisburger Wald trug durch die lange Trockenheit ernstzunehmende Schäden davon.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Die Duisburger Wirtschaftsbetriebe (WBD) rüsten sich derweil bereits für die nächste längere Trockenzeit. „Aus unserer Sicht ist es bereits jetzt schon sehr trocken“, sagt Pressesprecherin Silke Kersken. Die WBD fahren deshalb schweres Geschütz auf. Zwei weitere Fahrzeuge wurden jeweils mit einem Tank ausgerüstet, der 1000 Liter Wasser fasst, um Straßenbäume bewässern zu können. Insgesamt 14 solcher Bewässerungsfahrzeuge besitzen die WBD nun. „Die Fahrzeuge sind bereits an fünf Tagen in der Woche unterwegs“, sagt Kersken. Jungbäume und frisch gepflanzte Gehölze bekommen so jeden Tag 14.000 Liter Wasser.

Zudem haben die Wirtschaftsbetriebe 1000 neue Wassersäcke angeschafft, die 60 Liter Wasser fassen und nach und nach Flüssigkeit an das Erdreich abgeben. Bis zuletzt waren nur 170 solcher besonderer Behälter im Besitz des städtischen Unternehmens. „800 Wassersäcke sind schon im Einsatz“, so Kersken. „Die anderen werden dann genutzt, wenn es noch trockener wird.“ Für die Bewässerungsarbeiten würden sogar zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt, die sonst für die Pflege zuständig seien. Da bei trockenem Wetter Rasen und andere Pflanzen allerdings weniger wachsen, könnte das Personal umgeschichtet werden.

 Der Rheinpegel sank durch die Trockenperiode auf ein historisches Tief. Das machte vor allem den Binnenschiffern Probleme.

Der Rheinpegel sank durch die Trockenperiode auf ein historisches Tief. Das machte vor allem den Binnenschiffern Probleme.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) gibt hingegen Entwarnung. Eine Dürre sorge nicht dafür, dass das Trinkwasser knapp werde. Die Wasserversorgung sei auch bei vielen trockenen Tagen oder Wochen am Stück weiterhin absolut sichergestellt, teilte die DVV auf Anfrage mit. Denn das Wasser, das die DVV selbst in Düsseldorf fördert, ist kein sogenanntes Oberflächenwasser, das zum Beispiel aus Talsperren stammt.

Stattdessen befördern Pumpen und Brunnen Grundwasser nach oben, das zuvor in der Nähe des Rheinufers durch Kies und Mineralstoffe gesickert ist. Der Rest des Duisburger Trinkwassers stammt aus dem Grundwasser des Bergischen Landes und Ratingen. „Die Grundwasserspeicher sind gut gefüllt“, sagt DVV-Sprecher Thomas Kehler. „Wir können die Wasserversorgung deshalb ohne Probleme sicherstellen.“ Ob das Trinkwasser allerdings nach etwa zehn trockenen Jahren am Stück ebenfalls nicht knapp wird, könne Stand heute noch nicht abgeschätzt werden.

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