Duisburg Sevenheck glaubt an den Erfolg

Duisburg · Am 1. November 2013 soll das Duisburg Outlet Village (Douvil) nach dem Willen des Entwicklers eröffnen. Ende dieses Jahres könnte der Startschuss mit dem Abriss der Rhein-Ruhr-Halle fallen. 95 Shops sollen Marxloh bereichern.

Roger Sevenheck vom Projektentwickler German Development Group (GDG) will in Duisburg Geld verdienen — was für einen Investor auch legitim ist. Das soll aber keine Einbahnstraße sein. Der Niederländer ist sicher, dass auch Duisburg durch das Factory Outlet Center gewinnt. "In Roermond hat die Stadt selbst enorm durch das Outlet Center profitiert. Wenn man sieht, wie sich die Innenstadt Roermond seitdem entwickelt hat, kann man sich nur darüber freuen", sagt Sevenheck.

Die Entstehung neuer Arbeitsplätze im "Douvil" fände zudem viel zu wenig Beachtung. "Es könnten 600 bis 800 Jobs entstehen. Schon in der ersten Ausbaustufe, in der 95 Outlet-Shops geplant sind, gibt es einen enormen Schub. Wenn wir für jeden Laden im Durchschnitt vier Verkäuferinnen rechnen — in einigen Geschäften mehr, in anderen weniger — und dann noch Reinigungs- und Servicekräfte, Security, Gärtner und Angestellte in der Gastronomie dazuzählen, ist die Zahl durchaus realistisch."

Zudem erhalte Duisburg eine ganze Reihe neuer Brands (Marken) auf dem Modesektor, die es hier bisher nicht gab. Darum kann Sevenheck auch nicht die Kritik des Düsseldorfer Entwicklers Walter Brune teilen, der davon ausgeht, dass ein Outlet Center dem bestehenden Handel schadet, insbesondere in der City (die RP berichtete). "Das Gegenteil ist der Fall. Das gilt im Übrigen auch für Hamborn und Marxloh. Ich erfahre das auch in Gesprächen mit den Händlern und dem Werbering in Hamborn. Die freuen sich doch schon auf das Outlet Center."

Das Baugenehmigungsverfahren läuft zurzeit. "Lärm- und Verkehrsgutachten sind inzwischen erstellt und werden von der Verwaltung geprüft. Größere Schwierigkeiten sehe ich dabei aber nicht", so der Projektentwickler. Die A 59 sei durchaus geeignet, die erhofften rund 1,5 bis zwei Millionen Besucher jährlich zu verkraften. "Rückstaus auf der Autobahn gab es bei Veranstaltungen in der Rhein-Ruhr-Halle am frühen Abend. Das lag aber daran, dass alle Besucher zum selben Zeitpunkt da sein mussten. Das verteilt sich bei einem Einkaufszentrum ganz anders." Allerdings müssten die Verkehrsführung und die Ampelanlagen an der Autobahnabfahrt auf den neuesten Stand gebracht werden. Auch die rund 2000 Parkplätze hinter der Rhein-Ruhr-Halle seien zunächst ausreichend. Sevenheck hofft auf Baurecht noch in diesem Jahr. Dann soll sofort losgelegt werden mit dem Abriss der Rhein-Ruhr-Halle, von der, wie berichtet, nur das Grundgerüst als Basis erhalten bleiben soll. Der Widerstand der Mieter in der Zinkhüttenplatz-Siedlung werde kleiner, immer mehr würden eine adäquate Wohnung bekommen. Sevenheck weiß aber auch: "Alle werde ich sicher nicht zufriedenstellen können."

Zum Weihnachtsgeschäft 2013

Im Idealfall werde das "Duisburg Outlet Village" bereits das Weihnachtsgeschäft 2013 mitnehmen. "Die Politik in Duisburg steht hinter dem Factory Outlet", so Sevenheck. Er sei seit etwa sechs Jahren mit dem Projekt befasst, das rund 125 Millionen Euro Investment erfordert. Im ersten Ausbauschritt sind 95 Shops vorgesehen, bis 2017 sollen es rund 140 auf 31 000 Quadratmetern Handelsfläche sein. Der Einzugsbereich der Kunden ("Catchment Area") geht vom Umkreis aus, von dem Duisburg in maximal 90 Minuten zu erreichen ist. Rund 24 Millionen Menschen mit einer Kaufkraft von 434 Millionen Euro gehören dazu. Das ist einer der Gründe, warum Sevenheck an den Erfolg seines Projektes glaubt.

(RP/rl)
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