Zunächst wirkte das auf die 80-Jährige glaubwürdig, da im Display ihres Telefons neben der Duisburger Vorwahl auch die 110 erschien - ein Trick, wie sich später herausstellte. Der falsche Kriminalbeamte berichtete der Dame von einem vermeintlichen Großeinsatz, bei dem Polizisten Waffen und Einbruchswerkzeug gefunden hätten. Sie solle niemandem davon erzählen, sondern einen Anruf der Staatsanwaltschaft am nächsten Tag abwarten, erzählte der ihr Fremde. Skeptisch geworden, alarmierte die Seniorin gemeinsam mit ihrem Sohn die echte Polizei und erstattete Anzeige gegen Unbekannt. Und das war genau das Richtige: Immer wieder versuchen Betrüger, mit solchen Anrufen an vertrauliche Kontodaten zu kommen oder Angerufene zur Übergabe von Wertgegenständen zu bewegen.

Die Polizei warnt vor dieser Masche: Die 110 ist eine Notrufnummer, mit der man die Polizei erreichen kann. Die Beamten rufen niemals mit dieser Nummer an, und die 110 erscheint bei Anrufen der echten Polizeibeamten auch nicht im Display. Auch nach Kontodaten erkundigen sie sich nicht. Und dass sie gar Wertgegenstände in angeblich "sichere Verwahrung" nehmen, ist ausgeschlossen. Der Rat der Polizei in einem solchen Fall: "Beenden Sie solche Telefonate konsequent und melden Sie sich bei der richtigen Polizei, indem sie die Ziffern 110 komplett neu auf ihrem Telefon wählen", sagt ein Polizeisprecher.