Duisburg Seit 25 Jahren: sortieren, falten, verkaufen

Duisburg · Angefangen hat alles mit ein paar Wäscheleinen im Hof, selbst gebastelten Ständern und einem Kirchturm, in dem sich die Textilien stapelten. Das ist jetzt 25 Jahre her, seitdem hat sich vieles verändert im Diakonieladen in Ungelsheim.

Roswitha Kukuk erinnert sich noch an die Anfänge, sie engagiert sich seit einem Vierteljahrhundert für den Sozialverkauf. Der Diakonieladen und sie feiern also in diesem Jahr sozusagen Silberne Hochzeit. "Schön ist das, wenn man sieht, wie viel sich in der Zeit einfach getan hat", findet sie.

Während sie von den alten Zeiten erzählt, in denen sie als Unterlagen für ihren Stand noch alte Türen verwendet haben, lächelt sie. Sie sitzt gemeinsam mit ihrer Kollegin Dagmar Berchter in der Sonne vor der Doppelgarage, in der die Kleider und Haushaltswaren zurzeit beheimatet sind. Vor ihnen stehen schon die nächsten Kisten und Säcke mit gespendeten Materialien, die nun sortiert werden wollen. "Wir bekommen manchmal ganze Autoladungen voll mit Sachen, von Wohnungsauflösungen, oder wenn es wieder Sommer wird und alle Damen ihre Schränke durchgehen", berichten die beiden.

Natürlich kann nicht alles davon in den Verkauf gehen. Die Waren werden zwar zu sehr niedrigen, fast symbolischen Preisen verkauft, in einem Top-Zustand müssen sie aber dennoch sein. Alles, was nicht verkauft werden kann, aber noch in Ordnung scheint, geht nach Bethel. Im Laden selbst werden die Sachen dann nach Größen sortiert und möglichst ansprechend präsentiert. Dort gibt es eine Damen- und Herrenabteilung, eine Kinderecke und einen Bereich voller Haushaltswaren. Der Platz ist begrenzt, da darf kein Zentimeter verschwendet werden. "Als wir noch unseren Raum in unserem alten Gemeindehaus hatten, gab es natürlich mehr Platz, aber wir arrangieren uns auch so", sagt Roswitha Kukuk, während sie die Accessoires auf einem Ständer ordnet.

Der Erlös des Ladens wird regelmäßig gespendet - wohin, das entscheiden die sechs Mitarbeiter des Teams selbst. "Wir haben schon für die verschiedensten Projekte gespendet, zum Beispiel für die Kinder aus Tschernobyl, oder die Leukämieforschung", erinnern sie sich. Aber auch wenn in ihrer Gemeinde etwas ansteht sind die fünf Damen mit Unterstützung des Hausmeisters Karl-Heinz Schäfer zur Stelle. Egal ob eine Beteiligung an den Heizkosten oder ein Renovierungsvorhaben, der Diakonieladen fühlt sich mit verantwortlich.

Was die ehrenamtlichen Helfer ohne ihre wöchentliche Beschäftigung machen würden, wissen sie nach 25 Jahren schon gar nicht mehr. "Das würde uns einfach fehlen, in dem Laden steckt unser Herzblut und wir machen das einfach gerne", sagt Roswitha Kukuk und Dagmar Berchter ergänzt: "Man freut sich einfach auch mit den Leuten, denen man mit diesem Angebot wirklich helfen kann."

Am Pfingstsonntag, 8. Juni, würdigt und beleuchtet Pfarrer Rainer Kaspers die Arbeit des Diakonieladens unter dem passenden Motto "ein Geist, viele Gaben" im Gottesdienst in der Auferstehungskirche um 9.30 Uhr.

(RP)
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