Duisburg Sehen, wo der Strom herkommt

Duisburg · Jeder Duisburger kennt das vielleicht markanteste Wahrzeichen der Stadt – den grünen Stadtwerketurm. Die Frage nach dem Heizkraftwerk I jedoch ruft bei den meisten nur Schulterzucken hervor.

Auch deshalb riefen die Stadtwerke Duisburg gestern zum zweiten Mal den "Tag des Kraftwerks" aus, an dem sich jeder einer der kostenlosen Kraftwerksführungen im Werk an der Bungertstraße anschließen konnte.

Während sich die Besucher auf Parkplatz vor der Kantine die Zeit mit dem Testen von Elektrofahrrädern und einem Segwayparcours vertreiben konnten, starteten drinnen die Führungen durch das riesige Heizkraftwerk. Mit Helm und Kopfhörern ausgerüstet, um den Experten auch neben riesigen Turbinen noch verstehen zu können, machten sich die zahlreichen Besucher auf den Weg. "Der ist 200 Meter hoch", antwortete Führer Andreas Kamps wie aus der Pistole geschossen auf eine Frage nach dem berühmten Turm. Der PR-Referent kann neben seiner vierjährigen Tätigkeit im Besucherservice auf eine 18 Jahre lange Karriere als Techniker im Kraftwerk zurückblicken. "Ich weiß wovon ich spreche, ich kenn mich hier aus", erklärte er.

Das 1986 in Betrieb genommene Heizkraftwerk I war damals das weltweit einzige seiner Art und arbeitet auch heute noch effektiv. Neben 106 Megawatt Strom, die durch Verbrennung von Kohle erzeugt werden, ermöglicht die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung die Produktion von 140 Megawatt Fernwärme mithilfe der Gase aus der Kohleverbrennung. "106 Megawatt reichen für ein Drittel der Duisburger Haushalte", fügte Kamps hinzu.

Nachdem sich auch der letzte über die teils 40 Meter tiefen Abgründe unter den Metalltreppen getraut hatte, wurde die Gruppe mit einem atemberaubenden Ausblick über Duisburg belohnt. Beeindruckt von der Führung war auch Andrea Gerling, die mit ihrem Sohn das Kraftwerk besichtigt hatte. "Es ist einfach spannend zu sehen, wo der Strom herkommt", erklärte sie. Der siebenjährige Tino fand es überall dort am besten "wo es heiß war".

(RP)
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