Duisburg Seelöwe "Jack" kann schon schwimmen

Duisburg · Der Duisburger Zoo kann nach dem Albino-Känguru Naila, das mittlerweile ein Publikumsmagnet geworden ist, weiteren Nachwuchs präsentieren. Seelöwe Jack kam im Juni zur Welt und dreht seit gestern im Freibecken seine Runden.

 Seelöwe "Jack" bringt die besten Voraussetzungen mit, um Publikumsliebling im Duisburger Zoo zu werden.

Seelöwe "Jack" bringt die besten Voraussetzungen mit, um Publikumsliebling im Duisburger Zoo zu werden.

Foto: ralf hohl

Der Kleine ist das erste Jungtier der zehnjährigen Katja und des frühreifen Sam, der gerade einmal zwei Jahre alt war, als er Vater wurde. Für gewöhnlich werden Seelöwen zwischen vier und sechs Jahren geschlechtsreif.

Das hat Jack aber nicht geschadet. "Er entwickelt sich super", sagt Tierpfleger Helmut Törkel (55). Kalifornische Seelöwen sind weniger aggressiv und leichter zähmbar als andere Seelöwenarten und haben eine Lebenserwartung von bis zu 35 Jahren. Das gegenüber Kalifornien kalte Klima in Deutschland ändert daran nichts. Tierpfleger Helmut Törkel erinnert sich, dass das Wasser im Becken eines Tages zufror und man deswegen Löcher in das Eis schlug. Auch da stürzten sich die Tiere ins Becken und schwammen voller Elan unterhalb der Eisschicht.

Noch ist der Seelöwenjunge ein Leichtgewicht. Er bringt momentan knapp 20 Kilogramm auf die Waage. Wenn er in etwa zehn Jahren ganz ausgewachsen ist, werden es bis zu 300 Kilogramm sein. Jetzt trägt Jack noch Milchzähne im Maul und ernährt sich ausschließlich von Muttermilch. Das Schwimmen und Tauchen hat er aber bereits gelernt und beherrscht beides einwandfrei, wie man gestern bei der Präsentation beobachten konnte. Jack wird wohl auch noch eine Weile von der Mutter abhängig sein, wenn es um Ernährung geht.

Erst im Alter von neun bis zehn Monaten wird er dann von der Gruppe abgesondert und muss in einem Einzelbecken lernen, Fisch zu fressen. Es könne aber auch sein, dass er sich vorher selbstständig von der Mutter löst und beginnt, feste Nahrung zu sich zu nehmen, sagt Helmut Törkel, der jahrzehntelange Erfahrungen mit Seelöwen hat.

Weg vom Kaiserberg

Sobald Jack gelernt hat, sich selbst zu versorgen, soll er den Duisburger Zoo verlassen. Er könnte auch außerhalb von Deutschland oder sogar außerhalb von Europa landen. Angebot und Nachfrage sind mit entscheidend dafür, in welchem Zoo dieser Welt Jack dann die Besucher erfreuen wird. Wer den jungen Seelöwen und den Rest der Gruppe beobachten möchte, kann das am besten täglich um 11 und 15.30 Uhr bei der Fütterung tun. Die Pfleger stellen dann ihre Schützlinge vor, und die Tiere demonstrieren, zu welchen beeindruckenden Leistungen sind in der Lage sind.

(RP/rl)
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