Duisburg Schwimmen nur unter Aufsicht erlaubt

Duisburg · In Duisburg sind lediglich drei Seen zum Schwimmen und Baden freigegeben. Und das aus gutem Grund: Andere Gewässer sind zu gefährlich, zu stark mit Bakterien belastet oder ein Rückzugsort für heimische Tierarten.

 Der Wolfssee ist einer von drei Badeseen im Stadtgebiet. In allen anderen Gewässer ist das Schwimmen untersagt. Gründe dafür sind Tierschutz und nur unregelmäßige Überprüfungen der Wasserqualität.

Der Wolfssee ist einer von drei Badeseen im Stadtgebiet. In allen anderen Gewässer ist das Schwimmen untersagt. Gründe dafür sind Tierschutz und nur unregelmäßige Überprüfungen der Wasserqualität.

Foto: reichwein

Duisburg schwitzt. Schwülwarme Temperaturen bis zu 33 Grad treiben viele Duisburger an die Seen der Stadt. Doch das Schwimmen ist längst nicht überall erlaubt. Tatsächlich sind nur drei Gewässer im Stadtgebiet für den Sprung ins kühle Wasser freigegeben - und dafür gibt es einige Gründe.

Erlaubt ist das Schwimmen im Kruppsee, dem Wolfssee und dem Großenbaumer See - jenen drei Seen, an denen es große Freibäder gibt. "Und selbst dort ist das Baden lediglich in den Bereichen erlaubt, die von Bojen oder anderen Begrenzungen vom gesamten See abgegrenzt werden" , sagt Stadtsprecher Falko Firlus. "Überall sonst ist das Schwimmen verboten. Darauf weisen Hinweisschilder auch ausdrücklich hin." Grund dafür sei unter anderem der Tierschutz. "An vielen Wasserflächen in der Stadt brüten Vögel", sagt Firlus. "Die werden durch Badegäste gestört." Auch die DLRG spricht die ausdrückliche Empfehlung aus, nur in Seen zu baden, die freigegeben oder bewacht sind. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft betont vor allem die Gefahren für den Menschen. Dazu zählten laut Michael Grohe, Pressesprecher der DLRG-Nordrhein, Abbruchkanten in Ufernähe, also Stellen im Wasser, an denen es steil bergab geht. Gefahr gehe auch von technischen Anlagen im Wasser, Pflanzen oder von um bis zu zehn Grad kälteren Wasserschichten aus. "Krasse Temperaturwechsel können zur kompletten Bewegungs- und Bewusstlosigkeit führen", sagt Grohe.

Das Risiko sei sehr hoch, wenn Menschen an Badeseen ins Wasser gingen, in denen Schwimmen verboten ist. "Häufig werden die eigenen Kräfte nicht richtig eingeschätzt", nennt der DLRG-Pressesprecher den häufigsten Grund, aus dem Menschen im Wasser in Gefahr geraten. Deshalb appelliert Grohe: "Leute sollten niemals alleine an wenig besuchten Gewässern baden." Die Wahrscheinlichkeit, rechtzeitig Hilfe zu bekommen, sei so zu gering. Um nicht in lebensgefährliche Situationen zu geraten, rät die DLRG außerdem, einige grundlegende Baderegeln einzuhalten. "Badende sollten immer langsam ins Wasser gehen, damit sich der Körper an die veränderte Temperatur gewöhnen kann", erklärt Grohe. "Darüber hinaus sollen sich Schwimmer in unübersichtlichen Gewässern grundsätzlich nicht zu weit raus wagen."

Die Wasserqualität der Duisburger Seen ist übrigens hervorragend. Die drei Seen, in denen das Schwimmen erlaubt ist, wurden vom Umweltministerium dafür sogar mit einem Label ausgezeichnet. Das Label "ausgezeichnete Wasserqualität" vergibt das Ministerium an solche Gewässer, die aus hygienischer Sicht kaum Makel aufweisen. Zum Beispiel werden in diesen Seen vergleichsweise wenig Darmbakterien festgestellt. An Stellen, an denen Baden nicht erlaubt ist, ist laut Birgit Kaiser de Garcia die Gefahr auch deutlich größer, sich mit Bakterien anzustecken. So sei die Konzentration von Darmbakterien im Wasser etwa dann besonders hoch, wenn an einem See viele Wasservögel lebten. "Die Wasserqualität von Badeseen unterliegt immer einer langjährigen Betrachtung", sagt Kaiser de Garcia. "Die Werte werden vier Jahre in der Rückschau betrachtet." Die Gesundheitsämter würden die Badegewässer während der Badesaison von Anfang Mai bis Ende September mindestens alle vier Wochen im Labor überprüfen. Die Messungen erfolgten dabei nach einer EU-weiten Richtlinie. "Nur an Gewässern, die kontrolliert werden, können wir eine gewisse Wasserqualität garantieren", sagt die Pressesprecherin.

Zu einer guten Wasserqualität könnten laut Umweltministerium auch die Badegäste eine Menge beitragen: So sollten Wasservögel nicht gefüttert werden. Auch Plastikmüll und Essensreste tragen zu einer Verschlechterung der Qualität bei.

(jlu)
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