Duisburg Schwierige Suche nach einer Lösung

Duisburg · Bekanntlich muss die Stadt rund 35 Millionen Euro in die Sanierung der Tunneltechnik für die U-Bahn stecken. Gemeinsam mit Düsseldorf wird nun bereits nach einer Lösung gesucht.

Duisburg: Schwierige Suche nach einer Lösung
Foto: RP, Achim Hüskes

Dass die U 79 aus Richtung Düsseldorf am Froschenteich endet — eher unwahrscheinlich. Dass Duisburg seinen U-Bahn-Tunnel zukippt und die Bahnen wieder ebenerdig fahren lässt, ist es ebenfalls. Wie bereits vor Wochen berichtet, besteht in unsere Stadt das Interesse, die benötigten rund 35 Millionen Euro, mit denen die veraltete Sicherungstechnik erneuert werden soll, über Kredite zu finanzieren.

Mit der Nachbarstadt wird derzeit nach einer Lösung gesucht, weil dort der Auftrag für dieses auch dort notwendige Projekt (beide Städte haben eine gemeinsame Sicherungstechnik) im Sommer ausgeschrieben werden soll. Die Duisburger hätten gerne etwas mehr Zeit.

Die CDU-Ratsfraktion stellt für die nächste Ratssitzung die Anfrage, wie Duisburg dieses Geld aufbringen will und welche jährlichen Folgekosten damit einhergehen, die theoretisch nur durch die Streichungen an anderen Stellen kompensiert werden müssen.

Die ganze Aufregung um die U-Bahn wäre vielleicht nicht notwendig gewesen, wenn rechtzeitig Rücklagen gebildet worden wären. Bereits vor fünf Jahren hatte CDU-Ratsherr Frank Heidenreich in seiner Funktion als Mitglied der VRR-Verbandsversammlung danach gefragt und war mehr oder minder abgebürstet worden mit dem Hinweis, es sei nicht nötig, Geld zurückzulegen, die Technik sei gut genug auch noch für die nächsten zwei oder drei Jahrzehnte.

"Es darf doch jetzt nicht sein, dass Schüler und Berufspendler durch ein vermeidbares Aus für die U 79 im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke (liegen) bleiben", so Heidenreich, der derzeit Vorsitzender des Investitionsausschusses des VRR ist. Er sieht keine Chance, dass der Verband die Millionen für die Tunneltechnik bezahlt. "So viel Geld haben wir nicht. Außerdem dürfen wir nur neue Projekte fördern, nicht aber alte sanieren." Zudem, so sagt er, vertrete der Verband die Interessen vieler Städte im VRR-Gebiet mit ähnlichen Problemen. Seine Forderung: "Bund und Land müssen helfen".

Wirkliche Alternativen zur Sanierung der Tunneltechnik sieht er eher nicht. Sicherlich könne man anstelle der Straßenbahnen auch Busse fahren lassen. "Aber aus meiner Sicht ist es Aufgabe des Öffentlichen Nahverkehrs, die Kunden möglichst schnell und sicher von A nach B zu bringen. Das gelingt zum Beispiel zwischen der Innenstadt und Meiderich eben nur dank der U-Bahn."

Dass die Kosten für den Schienennahverkehr in Duisburg pro Kilometer allerdings deutlich höher liegen als in Düsseldorf, ärgert ihn. "Der wesentliche Grund ist, dass unser U-Bahn-Netz so kurz und damit wirtschaftlich nicht optimal ist." Ein Kilometer sei ein Kilometer, egal ob hier oder in Düsseldorf. "Vielleicht sollte die DVG sich mal die Frage stellen, ob sie vielleicht unnötig Kosten produziert."

Diese Frage dränge sich immer mehr aus vor dem Hintergrund, dass es mit der überfälligen Sanierung der Tunneltechnik noch lange nicht getan sei. "Auch in das Schienennetz und in den Tunneln mit den Bahnhöfen selbst muss in absehbarer Zeit viel Geld gesteckt werden, um sie in Ordnung zu halten", so Heidenreich. Nach Berechnungen des Verbandes der Deutschen Verkehrsunternehmen "kommen dabei auf Duisburg noch einmal mindestens 200 Millionen in den nächsten Jahren zu. "Woher Stadt bzw. unsere Verkehrsbetriebe dieses Geld dann nehmen wollen, das ist mir ein Rätsel", so Heidenreich.

(RP/rl)
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