Duisburg Schweinegrippewelle rollt

Der nächste Schweinegrippe-Fall in Duisburg zieht weite Kreise. Betroffen sind ein Schüler und ein Lehrer des Bertolt-Brecht-Berufskollegs und deren große Kontaktkreise, die weit über das Stadtgebiet hinausreichen. Auch ein Moerser und ein Kamp-Lintforter sind offenbar mit dem Virus infiziert.

Was man zur Schweinegrippe wissen muss
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Was man zur Schweinegrippe wissen muss

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Foto: AP

Detektivische Fähigkeiten werden zur Zeit den sechs Mitarbeitern des Duisburger Gesundheitsamtes abverlangt, die im gestern bekannt gewordenen Schweinegrippe-Fall recherieren müssen. Der 22-jährige Schüler hat ebenso wie der erkrankte Lehrer einen großen Freundes- und Bekanntenkreis.

Allein in der Klasse des jungen Mannes sitzen 28 Schüler, die in den vergangenen Tagen vor allem Kontakt zu drei Lehrern hatten. Sie alle müssen unter Quarantäne gestellt werden. Ein Problem dabei: Wegen der am Mittwoch begonnenen Ferien sind möglicherweise die Kontaktpersonen gar nicht zu Hause anzutreffen.

Offenbar in Mettmann angesteckt

Wie bei Berufskollegs üblich, sitzen in den Klassen nicht nur Schüler aus einer Stadt. Im Fall der Berttolt-Brecht-Klasse kommen die jungen Leute aus den Kreisen beziehungsweise Städten Moers, Kamp-Lintfort, Dinslaken, Velbert, Mülheim, Kleve, Essen, Viersen, Krefeld, Düsseldorf und Ratingen.

Überall dort sind die Mitarbeiter des jeweiligen Gesundheitsamtes von ihren Duisburger Kollegen informiert worden, um die notwendigen Maßnahmen vor Ort zu veranlassen. Neben dem Duisburger Schüler und seinem Lehrer sind auch ein Schüler aus dem Kreis Mettmann beziehungsweise aus Krefeld positiv getestet worden.


Der betroffene 22-jährige Duisburger teilt sich zudem seine Wohnung in Duisburg mit einem Freund, der ebenfalls positiv getestet worden ist. Dessen Kontaktpersonen müssen nun ebenfalls ausfindig gemacht und unter Quarantäne gestellt werden.

Auch wenn in Duisburg die Zahl der Erkrankten beziehungsweise derjenigen, die sich möglicherweise angesteckt haben, nun in die Höhe geht, warnt Gesundheitsamtsleiter Dr. Rolf Behler vor Panik. "Dazu besteht kein Grund. Die Krankheit verläuft hier bei uns bei bis dahin gesunden Menschen relativ mild.” Der betroffene Duisburger Schüler beispielsweise befindet sich nicht im Krankenhaus, sondern in seiner Wohnung, die er allerdings vorerst nicht verlassen darf.


Der 22-Jährige hat sich übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit bei einem Mitschüler aus dem Kreis Mettmann angesteckt. Ob zwischen einer Klassenfahrt nach London und dem Ausbruch der Krankheit in der Klasse des Bertolt-Brecht-Berufskollegs ein Zusammenhang besteht, drüber wird noch spekuliert.

(rp)
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